WOW
Women on wheels! Zum ersten Mal in der Geschichte der FIA ETRC gab es eine Frontreihe die ausschließlich weiblich besetzt war. Mit Ellen Lohr und Steffi Halm standen die Teamkolleginnen in der umgekehrten Startreihenfolge der Top acht des ersten Laufs im zweiten Tagesrennen gemeinsam ganz vorne. „Das war super“, gibt Ellen Lohr zu Protokoll „und ein schönes Bild für die Fans, die hier sogar extra ein großes Bettlaken mit WOW an den Zaun gehängt hatten.“ ergänzt Steffi Halm.
„Noch besser waren aber die Punkte, die wir in Rennen 2 für die Teammeisterschaft einfahren konnten, denn Steffi und Ellen kamen als dritte und vierte hinter den hier wirklich überlegenen Jochen Hahn und Adam Lacko, den beiden Meisterschaftsführenden, ins Ziel“, meint Volker Schmidt Renningenieur in Ellen`s Team `Truck Sport Bernau`.
Gerade der zweite Lauf hatte es in sich, „ich musste bis zur letzten Runde kämpfen, da mich ab der zweiten Hälfte des Rennen Rene Reinert, der dritte im Championat, unheimlich gepuscht hat und ich musste wirklich meine gesamte Rennsporterfahrung in die Schale werfen, um meinen vierten Rang ins Ziel zu bringen.“ Bis zur letzten Runde war dabei nicht klar, wer die Nase vorn haben sollte. Reinert überholte Lohr in einer schnellen bergauf Kurve, aber Ellen konnte in der allerletzten Kurve nochmal kontern und den vierten Platz mit einer zehntel Sekunde Vorsprung ins Ziel bringen.
„Nebenbei ist noch der Sieg in der spanischen Meisterschaft herausgesprungen, für die wir uns noch eingeschrieben hatten. Insgesamt also ein richtig guter Tag, bei dem nun auch die Rückeroberung des neunten Rangs in der Meisterschaft herausgekommen ist.“
Morgen geht es auf Ellen Lieblingsrennstrecke mit zwei weiteren Läufen vor ausverkauften Rängen zur Sache.
Auch am Sonntag waren an der belgischen Rennstrecke die Wetterbedingungen trotz gegenteiliger Prognosen trocken. „Und das ist auch gut so, denn wenn es in Zolder regnet, ist es aufgrund des älteren Streckenbelags ziemlich glatt und das ist auf einer so engen Rennstrecke dann schnell mal tückisch.“ sagt Ellen Lohr nach den zwei Sonntagsläufen in Belgien.
„Leider konnten wir hier das ganze Wochenende nicht mit der Spitze mithalten, aber zumindest am Sonntag hatten wir nach dem Plattfuß am Samstag einen besseren Tag und konnten mit Platz neun und acht Punkten. In der Tabelle liege ich jetzt nur noch zwei Punkte hinter Gesamtrang neun und den will ich mir in Jarama beim nächsten Lauf endgültig zurückholen.“
Die 20.000 Zuschauer sahen spannende Rennen und, ungewöhnlich für den engen Kurs,
keine ersthaften Crashs, trotz hoher Kontaktquote zwischen den Kontrahenten. „In Zolder ist der gegenseitige Respekt zwischen den Fahrern auf der Rennstrecke von entscheidender Bedeutung für ein unfallfreies Rennen. Denn zwischen den Betonabgrenzungen kann es mit den Fünftonnern richtig eng werden. Insofern sind wir zufrieden mit der Ausbeute und happy, dass wir für Morgen keine Großen Reparaturen zu bewerkstelligen haben.“ gibt Teamchef Egmont Bartmann zu Protokoll.
Am Montag wird der Renntruck von Truck Sport Bernau einen Abstecher nach Brüssel zum Goodyear Hauptquartier machen um dort den Truck Rennsport hautnah zu präsentieren. „Das ganze Team freut sich darauf und hofft natürlich auf schönes Wetter und eine erfolgreiche Veranstaltung.“
Weiter geht es bereits in zwei Wochen mit den Rennen in Jarama/Spanien und Le Mans/Frankreich. „Zwei würdige Finalwochen für unsere wunderbare Meisterschaft“.
Zolder war eigentlich immer ein bisschen das „Stiefkind“ der Meisterschaft, aber in der laufenden Saison ändert sich das Bild. Hatte Zolder in der Vergangenheit zumeist nur rund 20.000 Zuschauer und war damit das am wenigsten besuchte Rennen der Saison, mausert sich die Veranstaltung im Jahr 2016 deutlich. Ein attraktives Fahrerlager, gute Rahmenrennen und mit Iveco ein Hersteller, der sich in einem großen Event präsentiert, sind die Voraussetzungen für neue belgische Zuschauerrekorde.
„Zolder ist für mich immer eine gute Rennstrecke, da es quasi meine Heimstrecke ist“, äußert sich Ellen Lohr, Fahrerin im Team Truck Sport Bernau positiv zum Kurs nahe der deutschen Grenze. „Hier konnte man früher immer für 60 D- Mark donnerstags nachmittags testen gehen. Das war in meinen Anfangszeiten in der Formel Ford, Ende der Achtziger eine tolle Möglichkeit Kilometer im Rennauto zu sammeln.“ Die Liebe zum klassischen Layout der Strecke mit Mutkurven und Schikanen ist also in Ellen`s motorsportlichen Anfängen zu finden. „Ich würde mir auch für heutige Strecken wünschen, dass sich die Architekten ein wenig an diesen herausfordernden Elementen orientieren.“
Obwohl Zolder deshalb für Erfolge prädestiniert sein müsste, kamen am Samstag nur drei weitere Meisterschaftspunkte auf das Konto der Wahlmonegassin. „Im ersten Lauf hatte ich mit ein paar Problemen zu kämpfen, dafür ist ein 10. Rang ok. Im zweiten Tagesrennen lief es dann deutlich besser, aber bei einem Techtelmechtel mit Gerd Körber in der viertletzten Runde, habe ich mir einen Plattfuß eingefahren. Leider hinten links, was auf einem Kurs, der hauptsächlich recht herum geht so richtig schwierig zu beherrschen ist.“ Trotzdem wurde es ein neunter Rang, womit Ellen sich den 10. Platz in der Meisterschaft zurückholen konnte. „Morgen gibt es einen Angriff auf den 9. Meisterschaftsrang,“ verspricht Ellen Lohr für den Rennsonntag mit zwei weiteren Rennen.
Am kommenden Wochenende finder in belgischen Zolder das drittletzte Rennen der Saison statt. Unser Team schon seit Donnerstag vor Ort und hat die üblichen Zelte und Gerätschaften aufgebaut. Der Zeitplan für Zolder ist unten als download verfügbar.
Truckrace Kalender 2018
Datum | Ort |
26.05 - 27.05 | Misano |
16.06 - 17.06 | Hungaroring |
29.06 - 01.07 | Nürburgring |
14.07 - 15.07 | Slovakiaring |
01.09 - 02.09 | Most |
15.09 - 16.09 | Zolder |
29.09 - 30.09 | Le Mans |
06.10 - 07.10 | Jarama |