Ein gutes Wochenende
Auch wenn es mit dem insgeheim vielleicht erhofften Überraschungscoup im dritten Championshiprace von Zolder nichts wurde, zeigte sich Teamchef Lutz Bernau am Sonntagabend nach dem Ende des siebten Rennwochenendes in der Europameisterschaftsrunde 2017 hoch zufrieden. „Ich sehe es als großen Erfolg, dass Antonio heute im Qualifying mit knappem Abstand die zweitschnellste Rundenzeit gefahren ist und unser Truck damit in der ersten Startreihe stand.“ Für einen Teamchef sind selbstverständlich Erfolge wichtig, doch ebenso wichtig ist mitunter der Blick aufs Budget. Da sich die Truckracer in Zolder gut im Griff hatten, gab es auch keinerlei größere Schäden, was laut Bernau „auf dieser Rennstrecke keine Selbstverständlichkeit ist“ und ein weiterer Grund für die positive Bilanz.
Ebenso wie Antoinio Albacete kam Jose Rodriugues, sein Partner in der Teamwertung, in allen vier Läufen ohne Blessuren oder technische Probleme ins Ziel. Und schließlich brachte Antonio nach dem dritten Race ja auch noch einen Pokal mit zurück ins Paddock. In der Startphase drückte sich Jochen Hahn zwar am weiß-roten Truck des TSB-Teams vorbei, doch den dritten Rang – hinter Adam Lacko und Hahn – verteidigte Albacete eisern über die gesamte 12-Runden-Distanz. Er holte sich damit seinen zweiten Podest Platz an diesem Wochenende, das er am Ende noch mit einem fünften Platz im finalen Wertungslauf abschloss.
Soll man oder soll man nicht: Wenn ein Motorsportler die Chance sieht, seine Position zu verbessern, wird er zumindest versuchen, sie zu nutzen. Was aber, wenn man weiß, dass der Vordermann eigentlich langsamer ist, aber ein Verfolger am Heck klebt und ebenfalls auf eine Chance lauert? Das war genau die Situation, in der sich Antonio Albacete am späten Nachmittag in Zolder befand. Der Spanier hatte sich im zweiten Championshiprace auf die zweite Position hinter Youngster André Kursim vorgearbeitet. Gleichzeitig war Albacete auch wie in einem Sandwich eingeklemmt zwischen Kursim und dessen Teamkollege Norbert Kiss, der als Drittplatzierter natürlich die beste Ausgangsposition hatte, um aus dem Zweikampf an der Spitze am Ende als Sieger hervorzugehen. Nach einigen Runden entschied sich der Spanier, ausgangs der Start-Zielgeraden den Angriff zu wagen – in diesem Fall erwischte er leider nicht das glücklichere Ende. Kiss konnte die Attacke nutzen und sich in der langen Rechtskurve auf eine günstigere Linie setzen als Albacete. So wurde es nach 12 Runden statt eines Siegs der dritte Platz. Albacete nahm es gelassen. Die Möglichkeit, sich an die Spitze zu setzen, nicht wenigstens zu versuchen, wäre für ihn die schlechtere Alternative gewesen. Zumal die Verfolger einen deutlichen Abstand auf das Spitzentrio aufwiesen, es bestand als keine Gefahr, nach einem misslungenen Angriff „durchgereicht“ zu werden. Im übrigen konnte sich der Spanier noch damit trösten, in den Ergebnislisten als Fahrer mit der schnellsten Rennrunde verewigt zu werden.
Vor seinem Podiumsplatz hatte sich Albacete im Championshiprace 1 einen vierten Platz erkämpft und damit sein Ergebnis aus dem Qualifying egalisiert. „Vielleicht klappt es ja morgen mit etwas mehr Glück noch ein wenig besser,“ meinte der Fahrer des Teams Trucksport Bernau nach dem ersten Renntag auf dem Circuit im belgischen Zolder.
Unter folgendem Link lasen sich alle Warm Up, Qualifying und Race Sessions live verfolgen: http://www.fiaetrc.com/live-timing
Truckrace Kalender 2018
Datum | Ort |
26.05 - 27.05 | Misano |
16.06 - 17.06 | Hungaroring |
29.06 - 01.07 | Nürburgring |
14.07 - 15.07 | Slovakiaring |
01.09 - 02.09 | Most |
15.09 - 16.09 | Zolder |
29.09 - 30.09 | Le Mans |
06.10 - 07.10 | Jarama |