Bronzeplatz und die schnellste Rennrunde
Soll man oder soll man nicht: Wenn ein Motorsportler die Chance sieht, seine Position zu verbessern, wird er zumindest versuchen, sie zu nutzen. Was aber, wenn man weiß, dass der Vordermann eigentlich langsamer ist, aber ein Verfolger am Heck klebt und ebenfalls auf eine Chance lauert? Das war genau die Situation, in der sich Antonio Albacete am späten Nachmittag in Zolder befand. Der Spanier hatte sich im zweiten Championshiprace auf die zweite Position hinter Youngster André Kursim vorgearbeitet. Gleichzeitig war Albacete auch wie in einem Sandwich eingeklemmt zwischen Kursim und dessen Teamkollege Norbert Kiss, der als Drittplatzierter natürlich die beste Ausgangsposition hatte, um aus dem Zweikampf an der Spitze am Ende als Sieger hervorzugehen. Nach einigen Runden entschied sich der Spanier, ausgangs der Start-Zielgeraden den Angriff zu wagen – in diesem Fall erwischte er leider nicht das glücklichere Ende. Kiss konnte die Attacke nutzen und sich in der langen Rechtskurve auf eine günstigere Linie setzen als Albacete. So wurde es nach 12 Runden statt eines Siegs der dritte Platz. Albacete nahm es gelassen. Die Möglichkeit, sich an die Spitze zu setzen, nicht wenigstens zu versuchen, wäre für ihn die schlechtere Alternative gewesen. Zumal die Verfolger einen deutlichen Abstand auf das Spitzentrio aufwiesen, es bestand als keine Gefahr, nach einem misslungenen Angriff „durchgereicht“ zu werden. Im übrigen konnte sich der Spanier noch damit trösten, in den Ergebnislisten als Fahrer mit der schnellsten Rennrunde verewigt zu werden.
Vor seinem Podiumsplatz hatte sich Albacete im Championshiprace 1 einen vierten Platz erkämpft und damit sein Ergebnis aus dem Qualifying egalisiert. „Vielleicht klappt es ja morgen mit etwas mehr Glück noch ein wenig besser,“ meinte der Fahrer des Teams Trucksport Bernau nach dem ersten Renntag auf dem Circuit im belgischen Zolder.