Hier gibt es wieder die Highlights aller vier Rennen aus Nogaro mit Kommentar von Ellen Lohr!
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37.000 Zuschauer pilgerten am Sonntag “ans Ende der französischen Welt“ nach Nogaro um Truck Racing zu sehen und die sollten einiges geboten bekommen. Neben den Rennen zur EM gab es noch Läufe zur französischen Meisterschaft, ein Showprogramm und einen Korso, in dem alle Fahrer auf Harley Davidsons um die Strecke kutschiert wurden.
Für die Rennen hatten die Teamchefs die Maxime an die Fahrer ausgegeben, sich ein Wochenende vor der Saisonhighlight am Nürburgring ein wenig zurückzuhalten, Zur Freude der Zuschauer flogen aber dennoch reichlich Plastikteile. Insgesamt gab es jedoch wenige Überholmanöver. Denn für die muss man auf dem Micky Maus Kurs einiges riskieren und da war die Bereitschaft dann doch geringer als im Normalfall.
So gab es beim ersten Rennen zwar reichlich Lackaustausch zwischen den Protagonisten, aber nur ein echtes Überholmanöver. „und das war, als Janiec mich am Start erwischt hat und mir den achten Rang abnehmen konnte,“ klärt Ellen Lohr nach dem Rennen auf. „Position im Zeittraining und Start sind in Nogaro schon immer ausschlaggebend gewesen“, so Lutz Bernau, Teamchef und selbst mehrmaliger Europameister, „das ergibt sich aus der sehr flüssigen Streckenführung und der teilweise sehr engen Piste.“
Im zweiten Tageslauf war das Feld irrsinnig eng zusammen, da sich vorne Janiec an der Spitze nicht lösen konnte und sich die Top neun dadurch immer wieder zusammenschoben. Zwischendurch gab es einen Rempler von Kiss gegen Vrsecky, der daraufhin dem Feld hinterherfahren musste aber ansonsten gab es zwar viele Überholversuche, aber selten einen Abschluss. Einzig Hahn konnte sich eine Runde vor Schluss an seinem Teamkollegen Reinert auf Position zwei schieben. „Wir sind zufrieden mit Ellen`s achtem und Antonio`s sechsten Platz aus dem zweiten Lauf. Wichtig war, zu punkten ohne Schäden zu produzieren“, stellt Teamkoordinator Michael Bernau klar. „Jetzt geht es direkt Morgen früh weiter zum Nürburgring, wo ab Mittwoch eine Menge Arbeit auf uns wartet.“
Insgesamt dreimal konnte Teamchef Lutz Bernau an diesem Wochenende einen Pokal für das drittbeste Team in Empfang nehmen. „Also alles im grünen Bereich“, so Ellen Lohr, „am Ring heisst es dann wieder `Feuer frei`, ich freu mich drauf.“
Nogaro ist in dieser Saison sicher das schwierigste Rennen im Kalender. Weniger für die Fahrer, als vielmehr für die Teams. Eine Woche vor dem Highlight des Jahres, dem Truck GP am Nürburgring, müssen die Rennteams aus der Truck Europameisterschaft in der südfranzösischen Pampa antreten. Zwischen Nogaro und der Eifel liegen 1.500 Kilometer und am `Ring` heisst es spätestens am Mittwoch muss alles aufgebaut sein, da die Veranstaltung bereits donnerstags mit Pressefahrten beginnt. Keine leichte Aufgabe also und so war es nicht verwunderlich, dass einige eingeschriebene Teams dem Lauf fernblieben, um kein Risiko einzugehen. Denn eines ist bei einer solchen Konstellation klar. Wer in Nogaro einen Unfall baut, hat grosse Schwierigkeiten pünktlich in Deutschland anzukommen.
No risk, no fun also. Wer nun aber glaubte, dass bei den „Verbliebenen“ weniger geholzt wurde, sah sich eines besseren belehrt. So einige Teamchefs werden bei den eh schon warmen Temperaturen ein paar Schweisströpfchen extra vergossen haben, aus Angst um ihre Boliden. Alles in allem gab es aber keine grösseren Zwischenfälle, nur Plastikteile wurden reichlich verschlissen.
Am Freitag Abend waren die Truck Racer noch mit ihren Renntrucks auf einer Parade durch den Ortskern von Nogaro angetreten, um direkt vor der grössten lokalen Bar eine Autogrammstunde zu geben. Heute revanchierten sich die Bewohner der Umgebung durch zahlreiches Erscheinen. Nogaro ist allerdings traditionell (wir erinnern uns: französische Pampa) ein Rennen, zu dem mit dem Wohnmobil angereist wird. Dementsprechend sind die umliegenden Campingplätze, auch in Ermangelung ausreichender Hotelkapazitäten, ausgebucht.
Am Samstag bekamen die Fans dann einen spannenden Renntag geliefert. „Im Zeittraining ist für mich ein achter Rang herausgesprungen“; so Ellen Lohr, „Insofern waren die Voraussetzungen nicht schlecht, denn wenn ich diese Position auch ins Ziel gebracht hätte, hätte das nach dem Prinzip der umgekehrten Startreihenfolge der ersten acht, die Pole Position im zweiten Tageslauf bedeutet.“ Diesen Vorteil sollte ihr aber ihr Dauerrivale aus diesem Jahr Anthony Janiec abnehmen, denn der kam nach hartem Kampf über die gesamte Renndistanz, vier Runden vor Schluss, an Ellen vorbei. „Schade, auch weil wir identische Zeiten gefahren sind, aber er konnte einen kleinen Fehler von mir für dieses Überholmanöver nutzen.“ Ellen`s Teamkollege Antonio Albacete hatte heute den ganzen Tag die Pace für die Top 3 und konnte das am Ende auch in einen Podestplatz umsetzen. „Antonio`s dritter Rang in Kombination mit Ellen`s 9. Platz war dann gut für den dritten Podestplatz in der Teamwertung“, fasst Teamkoordinator Michael Bernau den ersten Tageslauf zusammen.
Im zweiten Rennen sollte es dann richtig spannend werden. Norbert Kiss, der führende des Championats, konnte in Lauf eins nur den siebten Platz einfahren, da er am Ende des Rennens mit Bremsproblemen zu kämpfen hatte. Aus der ersten Reihe im zweiten Lauf, fackelte er dann nicht lange und holte sich einen sicheren Start-Ziel Sieg. Dahinter aber war es Janiec, der niemandem die Chance gab, an ihm vorbei zu kommen, begünstigt auch dadurch, dass hinter ihm herzhaft um die Positionen gekämpft wurde. „ Ich bin auf dem neunten gestartet und auf dem neunten ins Ziel gekommen, das hört sich zunächst mal unspektakulär an“, so Ellen im Ziel, „aber dazwischen gab es einiges zu kämpfen. Ich hoffe und denke, dass die Renngöttin mir Morgen mal ein wenig Fortune mitgibt, dann sollte es auch möglich sein ein besseres Ergebnis einzufahren.“ „Nach kleineren Umbauarbeiten zwischen den beiden Rennen, hat der Speed dafür auf jeden Fall gestimmt“, resümiert Renningenieur Volker Schmidt am Ende des Tages.
Antonio Albacete scort ein weiteres Mal einen dritten Platz und ist damit neben Kiss der Fahrer mit den meisten Punkten am heutigen Tag. In der Teamwertung holt sich Trucksport Bernau- Albacete einen weitern Pokal für den dritten Rang im zweiten Lauf ab.
Ergebnisse des Tages:
1. Lauf | 2. Lauf | |||
01. | Adam Lacko | 01. | Norbert Kiss | |
02. | Jochen Hahn | 02. | Anthony Janiec | |
03. | Antonio Albacete | 03. | Antonio Albacete | |
04. | David Vrsecky | 04. | Adam Lacko | |
05. | Rene Reinert | 05. | David Vrsecky | |
06. | Steffi Halm | 06. | Jochen Hahn | |
07. | Norbert Kiss | 07. | Rene Reinert | |
08. | Anthony Janiec | 08. | Steffi Halm | |
09. | Ellen Lohr | 09. | Ellen Lohr |
Am kommenden Wochenende (20. / 21. Juni) steht bereits das vierte Rennen der Saison an. Es geht in den Süden Frankreichs nach Nogaro. Wie schon letztes Jahr wird es ein prall gefülltes Programm geben, denn auch die spannende Französische Truckracing Meisterschaft ist vor Ort. Das Team ist bereits unterwegs - und es steht ein echter Marathon an. Denn direkt nach dem Nogaro Wochenende folgt der Truck Grand Prix auf dem Nürburgring (26.06. - 28.06.) bei dem es bekanntermaßen schon am Donnerstag mit Presse und VIP Fahrten los geht. So bleibt unserer Mannschaft nicht viel Zeit die Zelte in Nogaro ab zu bauen, über 1000 km Transportweg zum Nürburgring zurück zu legen und dort rechtzeitig alles wieder aufzubauen. Ein Service am Truck muss selbstversändlich auch gemacht werden.
Hier gibt es die Zeitpläne von Nogaro und vorab schon für den Nürburgring. Außerdem sei noch auf einen Link zum Live Timing in Nogaro hingewiesen.
Truckrace Kalender 2018
Datum | Ort |
26.05 - 27.05 | Misano |
16.06 - 17.06 | Hungaroring |
29.06 - 01.07 | Nürburgring |
14.07 - 15.07 | Slovakiaring |
01.09 - 02.09 | Most |
15.09 - 16.09 | Zolder |
29.09 - 30.09 | Le Mans |
06.10 - 07.10 | Jarama |