Im Regen eine Klasse für sich


Mit einer phantastischen Leistung unter schwierigen Bedingungen demonstrierte der spanische Ex-Europameister Antonio Albacete in der zweiten Runde der FIA European Truck Racing Championship seine Extra-Klasse. Eine Woche nach dem Termin in der Türkei trafen sich die Protagonisten zum zweiten Kräftemessen an der italienischen Adriaküste. Auch dieser Termin stand ganz im Zeichen des Zweikampfs der MAN-Fahrer Jochen Hahn und Antonio Albacete.Der aktuelle Europameister erwischte zunächst den besseren Beginn, schnappte sich erneut die Pole Position und gewann den ersten Lauf vor dem Spanier und Markus Oestreich. Damit hatte es auf den drei vorderen Plätzen im Vergleich zum Zeittraining Superpole keine Veränderungen gegeben.

Im zweiten Rennen fiel Hahn wegen einer Drive Through Strafe aus den Punkterängen, Albacete erwischte trotz zahlreicher Zweikämpfe eine bessere Linie und blieb ohne Verwarnung für „abgeschossene“ Streckenmarker. Der Lohn war ein dritter Platz hinter David Vrsecky und Oestreich.

Am zweiten Tag sollte das Wetter die entscheidende Rolle spielen, als sich die Fahrer zum dritten Championship Race dieses Wochenendes auf der Start- und Zielgeraden versammelten. Vor dem Beginn des Rennens wurde eine Schweigeminute abgehalten, zu welcher der Veranstalter aufgerufen hatte. Die Fahrer und ihre Teams erwiesen damit den Opfern eines Bombenanschlags ihre Reverenz. Am Vortag hatte ein unbekannter Täter vor einer Modeschule in Süditalien einen Sprengsatz explodieren lassen.
„Pünktlich“ zum Beginn des Rennens nahm der Nieselregen an Intensität zu, die Piste wechselte innerhalb weniger Minuten von trochen zu nass. Schon kurz nach dem Start versetzte Antonio Albacete seinen Markenkollegen und fuhr dann ein einsames Rennen. Immer größer wurde der Abstand zwischen dem wie entfesselt aufdrehenden Spanier und dem Rest des Feldes. Am Ende hatte Albacete einen Vorsprung von fast acht Sekunden auf den Zweitplatzierten Hahn heraus gefahren.
Der Sieg bedeutete den achten Startplatz für das abschließende Rennen auf dem Circuito Santa Monica. Das dicht gepackte Starterfeld erwies sich dabei als schwer zu knackende Bank. Der Fahrer des Cepsa-Truck blieb lange Zeit hinter einigen langsameren, aber ziemlich „breiten“ Trucks hängen, ehe er sich auf den fünften Platz vorgearbeitet hatte. Zwischenzeitlich war die Spitze weit enteilt, ein besseres Ergebnis war angesichts dieser Konstellation nicht zu holen.
Trotzdem war Antonio Albacete mit seinem Einsatz in Misano zufrieden – am Ende war er der Fahrer mit der höchsten Punkte-Ausbeute und konnte damit den Abstand auf Tabellenführer Hahn knapp halbieren. Statt vorher dreizehn trennen die beiden MAN-Fahrer jetzt nur noch sieben Zähler.