Für Uwe Nittel war die Saison 2011 das erste Jahr in seiner noch jungen Truck Race Karriere, in dem er in festen Teamstrukturen arbeiten konnte. Die Bilanz von Fahrer und Mannschaft nach zehn Rennen fällt gemischt aus.

Einem erfolgreichen Saisonbeginn in Donington folgte später mitunter das Gefühl, aus welchen Gründen auch immer von den Rennkommissaren deutlich härter als manche Konkurrenten bestraft zu werden. Was sich auch am letzten Renntag des Jahres noch einmal bestätigen sollte, als eine der schwersten Karambolagen des Jahres als „Rennunfall“ eingestuft wurde und damit für den eigentlichen Verursacher folgenlos blieb. Uwe Nittel war in Misano nach einer durchaus vergleichbaren Ausgangslage hart bestraft worden.

Was allerdings in der Bilanz weitaus stärker ins Gewicht fällt, ist der Erfolg, den das Duo Uwe Nittel und Antonio Albacete für das Trucksport Team Bernau einfuhr: Die deutsch-spanische Fahrerpaarung erkämpfte sich gegen starke Konkurrenz den Europameister-Titel in der Teamwertung. Ein Erfolg, mit dem vor Saisonbeginn nicht unbedingt zu rechnen war. Antonio Albacete ist zwar der erfolgreichste Fahrer der vergangenen Jahre, doch als Gegner standen unter anderem die Paarung Markus Oestreich/Markus Bösiger auf dem Zettel, die jeweils deutlich mehr Routine im Trucksport haben, als Uwe Nittel, der gerade einmal seine zweite Saison bestritt. Dass sich das Team Bernau dennoch durchgesetzt hat, spricht für den guten Teamspirit, das fahrerische Können der beiden Piloten und die Qualität der Renngeräte, die von Lutz Bernau und seiner Crew gebaut wurden.

Beim finalen Rennen des Jahres 2010 hatte Uwe Nittel diesmal weniger Probleme als eine Woche zuvor in Jarama, das optimale Set up zu finden. Im ersten Zeittraining Superpole wurde er mit der sechstschnellsten Rundenzeit gestoppt, er lag um exakt vier Hundertstel Sekunden hinter dem Titelaspiranten Jochen Hahn und rund eineinhalb Zehntel vor Antonio Albacete. Im ersten Championshiprace des Wochenendes erwischte der Deutsche dann einen exzellenten Start und konnte sich da schon weit nach vorne schieben. Am Ende des 11-Runden-Laufs konnte sich Nittel noch einmal über einen Platz auf dem Podium freuen, er wurde hinter David Vrsecky Zweiter. Auch im folgenden Lauf mit gedrehter Startreihenfolge rangierte der Tscheche vor Nittel, der als Fünfter abgewunken wurde.

Der Sonntag stand zunächst ganz im Zeichen des Titelkampfs zwischen den beiden MAN-Fahrern Jochen Hahn und Antonio Albacete. Nach dem Zeittraining der zehn besten Fahrer wurde Uwe Nittel an siebter Position notiert. Was aber letztlich bedeutungslos sein sollte, denn beim Start zum vorletzten Championshiprace des Jahres wurde der Deutsche ohne eigenes Zutun in einen schweren Unfall verwickelt – ausgerechnet Teamkollege Antonio Albacete rammte bei der Karambolage, die der Franzose Janiec ausgelöst hatte, den MAN von Uwe Nittel. Die beiden Trucks landeten schwer beschädigt in der Begrenzungsmauer, für Nittel war das Finale damit ebenso gelaufen wie für den leicht verletzten Antonio Albacete sowie David Vrsecky, dessen Freightliner nach dem Crash kaum mehr Plastikteile an sich hatte.

Jochen Hahn ließ sich nach dem Lauf verdient als Titelträger feiern, das Team Trucksport Lutz Bernau und Uwe Nittel gratulieren dem neuen Champion herzlich zu seinem Erfolg.