Im vergangenen Jahr stand Uwe Nittel beim Truckrennen im belgischen Zolder auf dem Podium – an seinen Einsatz in der Saison 2011 dürfte er sich künftig eher mit gemischten Gefühlen erinnern. Denn erneut wurde Nittel für einen kämpferischen Einsatz abgestraft, der bei anderen Akteuren wohl problemlos durchgewunken worden wäre.
Für den Fahrer des Trucksport-Teams Bernau begann der Klassiker auf dem Circuit Zolder in den beiden freien Trainingseinheiten mit Rundenzeiten in der Spitzengruppe. Im Qualifying reichte Nittels beste Runde dann für den siebten Startplatz.
Beim Start zum ersten Rennen stieß Gerd Köber in eine Lücke zwischen Uwe Nittel und David Vrsecky. Als Uwe versuchte innen wieder an Körber vorbeizugehen kam es zum Kontakt und Körber drehte sich bei der Karambolage, Nittel verlor aufgrund der Aktion den Anschluss an die Spitze und musste sich am Ende mit Platz 13 zufrieden geben. Im zweiten Lauf glückte dem Deutschen dann ein mustergültiger Start, bei dem er vier Plätz gut machte. Dann kam allerdings Adam Lacko und rempelte den blau-roten MAN von der Piste, was Nittel wieder um vier Plätze zurück warf. Im weiteren Verlauf der Zwölf-Runden-Distanz kämpfte sich der MAN-Fahrer dann wieder bis auf Platz sieben vor: „Ohne Adams Aktion wäre da sicher noch mehr zu holen gewesen,“ konstatierte Uwe Nittel am Samstag Abend – und wunderte sich, warum die beinharten Attacke des Tschechen für diesen ohne Folgen blieb.
Am zweiten Tag zeigte sich Nittel im Qualifying leicht verbessert, er wurde knapp hinter Ex-Europameister Vrsecky auf dem sechsten Rang notiert. Im dritten Rennen geriet Nittel dann an den bekannt schwer zu überholenden Briten Stuart Oliver, der deutlich langsamer unterwegs war, was sich unter anderem an der Tatsache ablesen lässt, dass es Oliver an beiden Tagen nicht in die zweite Runde des Qualifyings geschafft hat, das den zehn schnellsten Fahrern vorbehalten ist. „An so einem Konkurrenten kommt man einfach nicht vorbei, ohne dass sich die Trucks berühren,“ meinte Nittel nach dem Rennen. Genau das versuchte der Deutsche nach etlichen Runden. Dabei fing er sich einen Plattfuß am Vorderreifen ein, der ihn zur vorzeitigen Aufgabe zwang. Die Stewards befanden hinterher, Nittels Überholmanöver sei zu hart gewesen und disqualifizierten ihn für das abschließende vierte Championshiprennen. Im Team sah man das naturgemäß etwas anders und fand die Strafe überzogen, zumal Oliver seinerseits Nittel am Samstag zwei Mal in vergleichbarer Manier attackiert hatte – was ohne Folgen blieb – und der Brite andererseits das Rennen nach dem beanstandeten Überholmanöver mit nur leichten Blessuren ohne Platzverlust fortsetzen und zu Ende fahren konnte.