Antonio Albacete macht das Rennen um die Truck Racce Europameisterschaft 2011 wieder spannend: Mit einem nahezu makellosen Auftritt in der achten Runde auf dem Circuit Zolder verkürzt der amtierende Champion den Abstand auf seinen lange Zeit souverän führenden Markenkollegen Jochen Hahn um mehr als 50 Punkte. Damit spitzt sich der Titelkampf auf ein Duell zwischen den beiden MAN-Fahrern Hahn und Albacete zu.
Jochen Hahn hatte in Zolder viel Pech, im Gegensatz dazu passte bei Antonio Albacete diesmal fast alles. Vor allem am ersten Tag war es verblüffend, wie leicht dem Spanier sein erfolgreiches Agieren zu fallen schien. Für die Zuschauer wirkte es fast wie im vorbeigehen, als Albacete im ersten Championshiprennen den Tschechen Adam Lacko ausstach, der von der Pole Position aus ins Rennen gegangen war und dem Parforceritt des spanischen Motorsportprofis wenig entgegen zu setzen hatte. Der Sieg im ersten Lauf bedeutete Startplatz acht für Albacete im zweiten – doch auch das schien an diesem Tag nicht wirklich ein Handicap für den Madrilenen zu sein. Er arbeitete sich zielstrebig nach vorne und kam nach zwölf Runden als Zweitplatzierter hinter Markus Oestreich (MKR) über den Zielstrich. Mit 29 Punkten blieb Albacete an diesem Tag nur einen Zähler unter dem möglichen Maximum – er hatte damit schon 23 Punkte auf Hahn gut gemacht.
Auch am zweiten Tag war Antonio Albacete im Rennen nicht zu bremsen, nachdem es zunächst nicht so ausgesehen hatte, als könnte der MAN-Pilot den Erfolg vom Vortag wiederholen. Denn im Zeittraining Superpole hatten sich die drei Renaults des MKR-Teams gegen die MAN-Flotte durchgesetzt und die ersten drei Startplätze geholt. Was den Konkurrenten am Ende allerdings auch nichts helfen sollte, denn Albacete zeigte sich einmal mehr durchsetzungsstark, hatte nach einigen Runden die Spitze des Feldes übernommen und gewann den Lauf am Ende mit deutlichem Abstand vor Markus Oestreich.
Im letzten Rennen sorgte schließlich Altmeister Gerd Körber für eine faustdicke Überraschung, als er sich mit seinem Iveco schon kurz nach dem Start an die zweite Position gesetzt hatte. Albacete setzte den Deutschen einige Runden lang unter Druck – doch der Spanier rechnete wohl damit, dass Körber, der in diesem Jahr nur vier Rennen bestreitet, bis in die Haarspitzen motiviert war. Ein Überholmanöver wäre da vermutlich ein unkalkulierbares Risiko gewesen.
Folglich verzichtete der Champion auf einen möglichen Punkt mehr und beschränkte sich darauf, die acht Punkte für den dritten Platz sicher nach Hause zu fahren, was in der Summe 57 von 60 maximal möglichen Punkten bedeutete. Ein Ergebnis, das dem Team für die beiden ausstehenden Rennen noch einmal einen Motivationsschub beschert und für Spannung in der Meisterschaft sorgt.