Am letzten Augustwochenende trafen sich die Protagonisten zum siebten Lauf des Jahres 2011 auf dem Autodrom von Most in der Tschechischen Republik. Antonio Albacete durchlebte dabei ein Wechselbad der Gefühle. Der amtierende Europameister wurde in einem Lauf disqualifiziert, in einem anderen wurde er Dritter, ohne auf dem Podium gestanden zu haben.

 

Beim ersten Zeittraining schafften im Kampf der Top Ten um die beste Rundenzeit gerade einmal drei Fahrer schnelle Runden. Der Rest hatte Probleme mit dem einsetzenden Regen und landete mit deutlichem Abstand auf den Plätzen. Albacete musste sich mit der achtschnellsten Rundenzeit zufrieden geben, angesichts der engen Kurvenkombination am Ende der Start- und Zielgerade keine optimale Ausgangsposition. Trotzdem schaffte es der Spanier, sich bis zum Ende des auf elf Runden angesetzten Rennens auf den fünften Platz vorzuarbeiten.

Vor dem Championshiprace 2 sah man im Paddock ungewöhnlich viele Mechaniker mit besorgtem Blick – es hatte erneut heftig zu regnen begonnen, was nichts Gutes verhieß. In der Tat mussten später einige Crews die Nacht durcharbeiten, um alle Schäden einigermaßen zu beheben. Antonio Albacete schaffte es, die Regenschlacht mit nicht allzu vielen Blessuren zu überstehen. Mit seinem Cepsa-MAN hatte er die Zielgerade als Vierter überquert, nach Lokalmatador Adam Lacko, der zuvor den ersten Lauf für sich entschieden hatte und damit zum zweiten Mal auf dem Podium stand. Allerding kamen die Stewards nach längerer Beratung – und damit lange nach der Siegerehrung – zum Schluss, dass der Tscheche seinen Konkurrenten „aus dem Weg geräumt“ hatte und bestraften ihn mit einem Zeitaufschlag von zwölf Sekunden, wodurch die beiden Fahrer die Plätze tauschten. Albacete war damit Dritter, Lacko nur mehr Vierter.

Am Sonntag lief es im Zeittraining nicht wirklich besser für Albacete, dessen schnellste Runde diesmal für den siebten Startplatz reichte. Im Rennen arbeitete sich der Fahrer mit der Startnummer 1 aber kontinuierlich nach vorne und lag eine halbe Runde vor Schluss an vierter Position, als der Truck wegen eines technischen Problems plötzlich in eine dichte Rauchwolke gehüllt war. Albacete brachte den MAN noch über die Ziellinie – die falsche Entscheidung, fanden die Rennkommissare hinterher. Er hätte sofort abbremsen und von der Piste fahren sollen: Weil der MAN nach dem Zwischenfall leckte und Öl auf die Rennstrecke getropft war, wurde der Spanier nachträglich disqualifiziert.

Was den Zuschauern wenig später wenigstens ein ansehnliches Spektakel bescherte: Beim Start zum vierten und letzten Rennen des Tages musste Albacete aus der letzten Reihe starten, versuchte sein Glück auf der Innenbahn – und hatte bis zum Ende der Start- und Zielgeraden fast das halbe Feld überholt. Kurz darauf war die Aufholjagd allerdings schon wieder zu Ende, denn vor dem roten MAN hatte sich ein Block mit Bösiger, Hahn, Lacko und Vrsecky fest gesetzt, an dem kein Weg vorbei führte.