Beim siebten Rennwochenende der Saison 2011 kam für Uwe Nittel das Beste wieder einmal erst ganz zum Schluß. Im vierten Rennen fuhr der Fahrer des Bernau-MAN auf den dritten Platz und stand damit einmal mehr auf dem Podium – mit gemischten Gefühlen. „Natürlich freut man sich, wenn man auf’s Siegerpodest darf,“ sagte Nittel nach der Siegerehrung. Doch die Inkonsequenz der Entscheidungen der Rennstewards haben bei dem Neueinsteiger Spuren hinterlassen. Was ist erlaubt und was nicht?
Die Frage lässt sich nicht einfach beantworten, da in letzter Zeit viele Entscheidungen auf Unverständnis stoßen, übrigens quer durch alle Lager. Für Nittel wäre in diesem Lauf vielleicht noch mehr zu holen gewesen, doch an Chris Levett berührungsfrei und damit ohne Angst vor späteren Sanktionen vorbei zu kommen, ist ein kaum zu schaffendes Kunststück. Also unternahm Nitel erst gar nicht den Versuch und begnügte sich damit, den dritten Rang „sauber“ über die Runden zu bringen. Das Rennen auf dem Autodrom von Most begann bereits am Freitag mit den freien Trainingseinheiten. Dabei mussten die Fahrer ebenso wie die Motoren mit Temperaturen von fast 35 Grad zurecht kommen. Am Samstag gab es dann das Kontrastprogramm, das Thermometer war um fast 20 Grad gefallen – und ausgerechnet vor dem ersten Zeittraining begann es sogar zu regnen. Während Nittel im ersten Durchgang mit der zweitschnellsten Runde gestoppt wurde, kam er im entscheidenden Umlauf beim Kampf um die Superpole auf Platz 5. Das erste Rennen, wieder auf trockener Piste, war geprägt von zum Teil harten Zweikämpfen – die aber diesmal de facto folgenlos blieben, die Kommissare beließen es diesmal bei „Verwarnungen“. Uwe Nittel agierte nach seinen Erfahrungen in Smolensk vorsichtig und kam am Ende auf Platz 8. Was zugleich die Pole Position für das zweite Rennen des Tages bedeutete. An diesem Tag war das allerdings keine optimale Voraussetzung, um den Lauf vielleicht sogar zu gewinnen. Als das Rennen gestartet wurde, hatte es wieder zu regnen begonnen – und für die Fahrer an der Spitze des Feldes waren alle Pfützen gut gefüllt. Fünf Runden lang verteidigte Uwe Nittel die Führungsposition, dann schwamm der MAN kurz vor der Spitzkehre zur Start- und Zielgeraden auf und schlitterte in der Folge unkontrollierbar in das Kiesbett.
Am Sonntag dominierten die MKR-Fahrer das Zeittraining, Nittel gelang die siebtschnellste Runde. Im dritten Rennen dieses Wochenendes verbesserte er sich um einen Platz auf den sechsten Rang. Was für den letzten Wertungslauf, wieder mit gedrehtem Start, den dritten Startplatz bedeutete. Nittel verteidigte seine Position in der hektischen Startphase sowie in den elf zu fahrenden Umläufen und sorgte mit dem Podiumsplatz für einen erfreulichen Abschluss des Wochenendes.