Uwe Nittel hat auf seiner Karriereleiter in der FIA European Truck Racing Championship die nächste Stufe erklommen. Beim Heim-Grand Prix der deutschen Truck Racer auf dem Nürburgring markierte Nittel in seinem MAN am Sonntag zum ersten Mal die schnellste Rundenzeit und wurde dafür mit der Pole Postion belohnt.

 

Ein fantastisches Ergebnis, auch wenn Nittel im anschließenden Championship-Rennen etwas Gas weg nehmen musste: In den letzten Jahren gab es jedenfalls keinen Neueinsteiger mehr, der nach dem Absolvieren von lediglich etwas mehr als einem Dutzend Truck Rennen die Bestzeit gefahren wäre.

 

Nittel deutete bereits am Freitag – beim umfangreichen Truck Grand Prix diesmal der erste Arbeitstag für die Fahrer – an, dass die Erfolge der letzten Runden keine Eintagsfliegen waren. Mit dem drittschnellsten Umlauf sicherte er sich erneut einen Startplatz in der Spitzengruppe, den er dann gut zu nutzen wusste. Die gute Performance im Zeittraining bildete die Basis für zwei Podiumsplätze am Samstag. Da stand Uwe Nittel als einziger aus dem starken Fahrerfeld zwei Mal auf dem Podium, in beiden Rennen wurde er Dritter.

Übrigens:Die Resultate der jeweils ersten Championship-Rennen waren sowohl am Samstag als auch am Sonntag ein Dreifach-Erfolg. Am Samstag standen wieder einmal nur Deutsche Truck Racer auf dem Podium, ein schönes Geschenk von Jochen Hahn, Markus Oestreich und Uwe Nittel an die vielen Zehntausend Fans, die den Nürburgring auch in seiner 26. Auflage zu einem Truckerfest der Extra-Klasse machten. Beim zweiten Rennen, gestartet mit Reverse Grid, arbeitete sich Nittel im MAN des TSB-Teams auf den dritten Rang hinter Antonio Albacete und David Vrsecky vor.

Der dreifache Triumph am Sonntag wiederum ging auf das Konto der MAN-Flotte, die derzeit das Renngeschehen klar dominiert. Bemerkenswert war dabei, dass Uwe Nittel seine Ambitionen gut im Griff hatte – er versteht sich trotz seiner fantastischen Erfolge immer noch als „Azubi“ im Truck Race Geschäft und verzichtete darauf, gegen die Routiniers Albacete und Hahn, die über jahrelange Erfahrung verfügen, die Ellbogen auszufahren. Albacete konnte in diesem Wertungslauf die Dominanz von Jochen Hahn brechen, der zuletzt sieben Pole Positions in Serie eingefahren und daraus jeweils einen Start-Ziel Sieg gemacht hatte.

Diesmal musste sich der Führende in der EM-Tabelle hinter dem amtierenden Europameister einsortieren. Hinter den beiden MAN-Kollegen schloss Nittel auch den Sonntag  mit dem dritten Podiumsplatz ab – mit dem Rest des Tages war der Fahrer des Bernau-MAN dann weniger zufrieden. Was vor allem am Wetter lag, das auf dem Nürburgring eigentlich jedes Jahr ein Thema ist. Unmittelbar vor dem Beginn des letzen Wertungslaufs sorgte einsetzender Regen für irreguläre Verhältnisse. Nachdem Nittel von einem Konkurrenten eingangs der Mercedes-Arena regelrecht abgeschossen worden war, mussten die Streckenposten die roten Flaggen auspacken, der Lauf wurde unterbrochen und dann neu gestartet. Das Rennen geriet aufgrund der schwierigen Streckenverhältnisse zum Lotteriespiel, bei dem am Ende der Tscheche David Vrsecky das große Los erwischte. Nittel war da schon nicht mehr dabei – mit einigen gebrochenen Teilen und einem defekten Hinterrad hatte es keinen Sinn, das Regenrennen anzugehen.