Antonio Albacete gehörte auch in der vierten Runde der diesjährigen Europameisterschaft zu den dominierenden Akteuren. Nach drei von vier Rennen stand der amtierende Europameister mit auf dem Podium, das diesmal von den MAN-Fahrern beherrscht wurde. Im ersten Zeittraining um die Superpole hatte der Madrilene ausgesprochenes Pech, denn eine Regenwolke machte die kurze Jagd nach der schnellsten Rundenzeit zu einer Glückssache. Auf der ersten heißen Runde sorgte einsetzender Regen dafür, dass die Fahrer ein wenig unter dem Optimum blieben – und wer dann Glück hatte, schaffte am Ende, als der kurze Regenspuk vorbei war, noch einen guten Umlauf auf dem wieder abtrocknenden Asphalt.
Albacete lag zunächst in Front, erst als er bereits die karierte Flagge gesehen hatte, flogen Jochen Hahn und Uwe Nittel noch mit Top-Zeiten über die Ziellinie. Hahn holte sich seine fünfte Pole Position in Folge, Uwe Nittels Zeit lag um drei Tausendstel Sekunden unter der des Spaniers.
Im ersten Championshiprennen blieb es dann auch bei dieser Reihenfolge, das Podium setzte sich nach zwölf Runden aus den drei MAN-Fahrern zusammen, die damit eine starke Teamvorstellung abgegeben hatten. Im zweiten Lauf mit gedrehter Starteihenfolge behielt der amtierende Champion im Getümmel die Übersicht, arbeitete sich vom Start weg nach vorne und wurde schließlich Zweiter hinter dem Tschechen David Vrsecky, der die Angriffe Albacetes parieren konnte.
Am zweiten Tag war die Rennstrecke beim Zeittraining wieder regulär befahrbar, diesmal tauschten Nittel und Albacete die Plätze. Der Cepsa-MAN stand also beim Start in der ersten Reihe neben Jochen Hahn, der Moment eine Dauerkarte für die Pole Postion zu besitzen scheint. Wie schon am Vortag, gab es auf den ersten vier Plätzen keine Überholmanöver – das Quartett Hahn, Albacete, Nittel und Vrsecky absolvierte den Lauf im Geleitzug. Man lauerte auf Fehler der Konkurrenten, blieb aber ansonsten darauf bedacht, kein unnötiges Risiko einzugehen. Beim vierten und letzten Championshiprennen setzte sich ein Landsmann Albacetes groß in Szene, der in der Vergangenheit zwar immer wieder in den Punkterängen gelandet, dem aber der ganz große Wurf noch nie gelungen war. Ausgerechnet in diesem Jahr, in dem Javier Mariezcurrena nur einige Rennen fährt, gewann der Spanier zum ersten Mal einen EM-Lauf. Hinter ihm hatte die Renault-Troika Lacko, Bösiger und Oestreich „dicht gemacht“, so dass für die schnelleren MAN-Fahrer kein Durchkommen war. Albacete beendete den letzten Lauf von Nogaro damit als Fünfter, vor seinen Markenkollegen Hahn und Nittel.