Im Spitzenquartett
Es war das passende Spiegelbild am Ende einer wechselvollen Situation mit vielen Highlights und einigen weniger geglückten Auftritten: Der Einsatz von Chris Levett beim Saisonfinale in Jarama bestand aus einer Kombination von mehreren Facetten.
Zunächst hatte der Brite sowohl die nicht ganz einfach zu fahrende Strecke mit ihrer hügeligen Topographie als auch die meisten Konkurrenten gut im Griff. Im ersten Wettstreit um die Super Pole fuhr Levett hinter den beiden Überfliegern vom MKR-Team die drittschnellste Rundenzeit, was gemeinsam mit Antonio Albacete den Start aus der zweiten Reihe bedeutete.
Im ersten Championshiprennen, das ganz im Zeichen von Albacetes möglichem Titelgewinn stand, musste sich der Brite dann nur dem Temperament des Lokalmatadoren geschlagen geben, der standesgemäß alles daran setzte, um ein Top-Resultat einzufahren. Der vierte Platz von Chris Levett entspricht allerdings auch dem Kräfteverhältnis, das sich bei den Rennen in den letzten Wochen herauskristallisiert hat: Sofern sie nicht von technischen Problemen geplagt werden, sind die Renault-Trucks eine ziemlich schwer zu knackende Bank.
Zur Spitze gehört zudem der frisch gebackene Champion – dahinter folgen einige Fahrer wie Levett, die an guten Tagen auch für einen Sieg in Frage kommen und sich ansonsten um die Plätze im vorderen Mittelfeld balgen. Was dann prompt im zweiten Rennen mit reverse grid passierte. Das entschied Jochen Hahn mit einer souveränen Leistung und viel Frust im Bauch für sich. Der Deutsche hatte im ersten Zeittraining wegen Overspeed mit der Vergabe der Plätze nichts zu tun, musste folglich das erste Rennen aus der letzten Reihe angehen, bekam dann als Siebtplatzierter einen Startplatz in der ersten Reihe und hatte somit die besten Voraussetzung für den zweiten Wertungslauf des Tages.
Chris Levett mischte kräftig mit beim munteren Plätze tauschen und passierte am Ende des Tages erneut hinter Albacete im Ziel ein, diesmal auf dem siebten Rang. Am Morgen des letzten Renntags des Jahres egalisierte der Brite dann sein Vortagesresultat. In der ersten Runde des Zeittrainings gelang Levett trotz der mit 30 Startern rappelvollen Piste die schnellste Runde – die Hindernisse auf der Strecke spiegeln sich auch in den Rundenzeiten wieder, dir durchweg deutlich höher ausfielen als im anschließenden zweiten Teil, dem Zeittraining Superpole. Das erbrachte auf den drei vorderen Plätzen das gleiche Resultat wie am Vortag, also Bösiger vor Oestreich und Levett.
Auch der Zieleinlauf beim Rennen drei war auf den vorderen Rängen mit dem Ergebnis des Vortages fast identisch, lediglich Bösiger und Oestreich hatten die Plätze getauscht, dann folgten Albacete und Chris Levett. Allerdings berichtete Levett schon während des Rennens über Funk über ein technisches Problem, das in der knappen Zeit bis zum letzten Championshiprace nicht mehr behoben werden konnte – das Finale fand folglich ohne den Briten statt, der in der Abschlusstabelle auf dem sechsten Platz rangiert.