Viva Antonio!!!

Mit einem dritten Platz im ersten Championshiprennen machte sich Antonio Albacete beim Saisonfinale in Jarama erwartungsgemäß zum Meister. Vor einigen tausend begeisterten Fans gewann der Spanier damit seinen dritten Europameisterschafts-Titel – wie seine motorsportverrückten Landsleute feststellten, gehört er mit dieser Leistung zu den ganz Großen in der iberischen Motorsportszene.

 

Als Albacete am Sonntagmittag in der MAN Power Station vorbei kam, hätte er wohl für den Rest des Tages Autogramme schreiben, Hände schütteln und sich zu Erinnerungsbildern aufstellen können. Die Leistung des Madrilenen fand quer durch das Fahrerlager Anerkennung. Auch das Auftaktrennen, in dem Albacete den Gewinn der Meisterschaft perfekt machte, ging ohne „Reibungsverluste“ über die Bühne.

Das exzellente Abschneiden des Spaniers ist um so bemerkenswerter, weil das Cepsa-Team in der zuletzt heftig diskutierten Reifenfrage zum Mainstream gehörte, also am letzten Tag ebenso wie die meisten Teams an der Reifenlotterie teilnahm, die (als freiwillige Übereinkunft) ein Mindestmaß an Chancengleichheit garantieren sollte. Basis des Erfolgs waren einerseits Routine und Können des Spaniers, andererseits ein nahezu perfektes Renngerät: Der vom Team Bernau gebaute und betreute Cepsa-MAN war das einzige Fahrzeug aus der Spitzengruppe, das in der gesamten Saison nicht einmal ausfiel. Damit konnte Albacete in jedem Wertungslauf punkten – und legte so die Basis für seinen Triumph.

Nach dem frühen Titelgewinn war das weitere Abschneiden von Antonio Albacete bei den letzten Rennen des Jahres eigentlich nur noch für die Statistik von Belang – und für den Champion selbst, der sich am Sonntag vor seinen Fans in Bestform zeigen wollte. Doch an diesem Finalwochenende war die Drei Antonios Schicksalszahl: zum dritten Mal Europameister geworden, drei Mal auf Platz drei gefahren und einmal auf „Doppeldrei“, also auf Platz sechs. Auch am Sonntag genoß der Europameister des Jahres 2010 die Standing Ovations der versammelten Teams und Fahrer beim traditionellen FIA-Dinner zum Saisonabschluss. Trotz aller Konkurrenz auf der Piste wurde die Leistung des Spaniers in fairer Weise gewürdigt. Herzlichen Glückwunsch, Viva Antonio!