Komfortabler Vorsprung für das Heimrennen
Die spanischen Truck Race Aficionados werden es zu schätzen wissen – Antonio Albacete kann seinen dritten Titelgewinn sozusagen Just in Time auf dem Circuit in Jarama perfekt machen, nur wenige Kilometer von seinem Wohnort Madrid entfernt.
Anders als in den vergangenen Jahren, wird es diesmal keine hauchdünne Entscheidung werden. Der Favorit tritt mit einem komfortablen Vorsprung von 57 Punkten an, nach dem ersten Rennen muss Antonio noch mindestens vierzig Punkte Abstand auf seinen Verfolger Markus Bösiger haben, um uneinholbar in Front zu liegen. Das sollte zu schaffen sein.
Die Basis für die gute Ausgangsposition legte der Madrilene mit einem erfolgreich absolvierten ersten Tag auf dem Circuit Bugatti in Le Mans. Die MAN-Fahrer konterten da ziemlich erfolgreich den letzten Siegeszug der Renault-Trucks, die eine Woche zuvor in Belgien noch groß aufgetrumpft hatten. Im ersten Championshiprace glänzten Chris Levett, Antonio Albacete und Jochen Hahn sogar mit einem Dreifach-Erfolg. Auch im zweiten Rennen fuhr der Sieger MAN, Jochen Hahn sollte auch noch das zweite Sonntagsrennen für sich entscheiden.
Da Markus Bösiger nach dem zweiten Lauf wegen Overspeed aus der Wertung genommen wurde, vergrößerte sich der Abstand zwischen den beiden Tabellenführern auf beachtliche 57 Punkte. Der zweite Tag lief aus Sicht der Verfolger besser, immerhin konnte Bösiger die Pole Position vor Oestreich holen.
Doch im Championshiprace 3 dieses Wochenendes war es erneut Antonio Albacete, der vor dem Schweizer ins Ziel kam: Für den zweiten Platz wurden dem Spanier fünfzehn Punkte gut geschrieben, Bösiger bekam als Dritter zwölf Zähler aufs Konto. Damit ging es im letzten Rennen auch um die vorzeitige Entscheidung im Kampf um die Krone des europäischen Trucksports. 60 Punkte hatte der Spanier Vorsprung vor dem Start, mit 61 wäre er auch theoretisch uneinholbar in Front gelegen. Die Fahrer entschieden sich allerdings, den Thriller zu verlängern.
Dank teaminterner Schützenhilfe kam Bösiger als Zweiter vor seinem Kollegen Oestreich ins Ziel, dahinter half Renault-Fahrer Anthony Janiec nach Kräften, die Entscheidung zu vertagen. Er fungierte als Bollwerk, das zu attackieren Albacete nicht ratsam erschien – einen Champion zeichnet auch die Fähigkeit aus, strategisch zu denken. Den sicheren fünften Rang über die Zeit zu bringen war sicherlich vernünftiger als das schwer kalkulierbare Risiko eines Überholmanövers. Zudem eröffnete es Albacete die Chance, den Titelgewinn vor der Traumkulisse in Jarama perfekt zu machen.