Das Beste zu Beginn

Für Chris Levett kam das Beste gleich zum Beginn des achten Rennwochenendes der Saison 2010. Nach dem desparaten Abschluss von Zolder ließ es der britische Truck Racer auf der traditionsreichen Rennstrecke von Le Mans gleich ordentlich krachen – und holte sich mit der schnellsten Rundenzeit die erste Pole Position des Wochenendes. Chris wusste die gute Ausgangsposition dann auch zu nutzen, im ersten Wertungslauf stach er alle Konkurrenten aus und überquerte die Ziellinie als Gewinner des Elf-Runden-Rennens, vor Antonio Albacete im zweiten vom Bernau-Team aufgebauten MAN.

Anders als gleich nach Einführung des „gedrehten“ Starts im vergangenen Jahr sind es inzwischen nicht immer die gleichen Racer, die sich auch im zweiten bzw. vierten Rennen durchsetzen können. Levett machte aus dem Handicap, als Achter aus der vierten Reihe starten zu müssen, das Beste. Nach hartem Kampf hatte er im zweiten Samstagslauf drei Plätze gut gemacht und kam deutlich vor Rookie Uwe Nittel als Fünfter ins Ziel.

Am Sonntag dominierten die Renault-Trucks von Mario Kress’ MKR-Team das Geschehen. Oestreich und Bösiger lieferten im Zeittraining Superpole die schnellsten Rundenzeiten ab, Levett folgte als erneut Bester aus der MAN-Riege auf Platz drei, noch vor Titelfavorit Albacete.

Der Spanier erwischte allerdings im ersten Sonntagsrennen das bessere Ende und kämpfte sich nach vorne durch. Levett musste sich, wie schon am Vortag, mit Platz fünf zufrieden geben. Beim letzten Championshiprace von Le Mans ging es erneut hoch her – es stand ganz im Zeichen des Titelkampfs, da aufgrund der Ausgangslage eine vorzeitige Entscheidung durchaus möglich schien. Doch anders als in früheren Jahren trugen die Kontrahenten ihre Positionskämpfe vergleichsweise zivilisiert aus – nur ja keinen Ausfall riskieren, war wohl bei den Top-Teams unisono als Devise ausgegeben worden. Diesmal beendete der blaue MAN das Rennen erst nach dem Roten, Levett kam als Sechster ins Ziel und machte damit in der Gesamtwertung Boden gut. Für David Vrsecky lief es an diesem Wochenende denkbar schlecht, Levett trennen jetzt nur noch elf Punkte vom aktuellen Champion, der im Augenblick Platz fünf in der Tabelle besetzt. Eine klare Aufgabe also für das Finale in Jarama am ersten Oktoberwochenende.