Das Rennen in Zolder - Chris Levett
Das siebte Rennen der aktuellen EM-Saison wird Chris Levett sicherlich in keiner besonders guten Erinnerung behalten. „Es war ein Wochenende zum Vergessen,“ bilanzierte der enttäuschte britische Truck Racer am Sonntagabend. Dabei hatte der Auftritt auf dem Circuit im belgischen Zolder zunächst ganz gut begonnen. Im ersten Zeittraining unterstrich Levett seine derzeit gute Verfassung und verfehlte die Pole Position um die Winzigkeit von 53 Hunderstel Sekunden. Umgerechnet auf die Streckenlänge hatte Markus Bösiger im MKR-Renault also einen Vorsprung von rund 1,8 Metern heraus gefahren.
Im turbulenten ersten Rennen war Levett zunächst froh, den sechsten Platz erkämpft zu haben, ehe ihn wenig später der Bannstrahl der Rennkommissare ereilte. Die befanden, Chris sei zu schnell unterwegs gewesen und disqualifizierten ihn. Levett war nicht der einzige, der am Samstag Probleme mit der zulässigen Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h bekam, was zu einigen Diskussionen im Paddock führte. Denn es ist bekannt, dass es auf der Rennstrecke in Zolder stellenweise Probleme mit dem Satellitenempfang gibt, auf dem die Tempomessung ja basiert. Da allerdings der technische Delegierte den Standpunkt vertrat, das System funktioniere trotzdem, hatten die betroffenen Fahrer (neben Levett unter anderem Jochen Hahn und Antonio Albacete) nur die Möglichkeit, ihre elektronischen Systeme für den Rest des Wochenendes so einzustellen, dass die Trucks schon etwas früher abgeregelt wurden, um ganz auf der sicheren Seite zu sein.
Im zweiten Rennen musste sich Levett folglich von ganz hinten nach vorne arbeiten, was zunächst leidlich gut gelang. Bis auf den siebten Platz hatte Levett seine Aufholjagd schon geführt, als er in der Endphase des Rennens bei einem Überholversuch noch mit Markus Bösiger aneinander geriet. Der Schweizer machte eine „Türe“ zunächst auf und dann ziemlich heftig zu, was Levett ins Abseits beförderte. Die Stewards betrachteten die Sache hinterher als „Rennunfall“ und sahen sie damit als erledigt an, Levett rangierte nach der Aktion knapp außerhalb der Punkteränge auf dem elften Platz.
Am Sonntag konnte der Brite dann im ersten Rennen erstmals an diesem Wochenende einige Punkte auf sein Konto schaufeln, nach dem fünften Platz im Zeittraining wurde er auf regennasser Piste Siebter, eigentlich eine gute Ausgangsposition für das abschließende Rennen. Wegen des gedrehten Starts durfte Chris Levett den Lauf aus der ersten Reihe angehen. Noch in der ersten Kurve führte der Kampf um die Spitze mit Uwe Nittel, der von der Pole Position gestartet war, zu einem Ausritt ins Kiesbett. Levett musste fast das gesamte Feld passieren lassen, zudem stellte sich schnell heraus, dass der Truck bei der ungeplanten Off-Road-Einlage beschädigt worden war, so dass Levett das Rennen vorzeitig aufgab.