Truckrace Most Chris Levett

Im Gegensatz beispielsweise zur Rennstrecke in Jarama (wo am ersten Oktoberende wie gewohnt das Finale der Truck Race Europameisterschaft ausgetragen wird) weist die Rennstrecke im tschechischen Most keine besonderen Steigungen und Bergabfahrten auf. Trotzdem dürfte sich Chris Levett beim sechsten Meeting der Saison 2010 gelegentlich wie auf einer Achterbahnfahrt vorgekommen sein.

Der Brite startete furios in das Wochenende und bestätigte im ersten Zeittraining den starken Eindruck, den er in den freien Trainingseinheiten hinterlassen hatte. Levett erwies sich an diesem Tag als der stärkste Akteur im MAN-Lager und belegte im Qualifikationstraining der zehn besten Truck Racer den dritten Rang hinter den beiden Renault-Fahrern Bösiger und Oestreich.

Dieses Trio machte dann auch das erste Podium unter sich aus, mit einem kleinen „Dreher“: Im Rennen kam der Schweizer vor „Oese“ ins Ziel, der Brite freute sich über den dritten Rang. Im zweiten Lauf sah es lange Zeit ebenfalls gut aus für Chris Levett, es war zunächst „nur ein Rennen“ wie viele andere, ehe ein Wolkenbruch die Piste unter Wasser setzte und den Piloten ein Höchstmaß an Können und Konzentration abverlangte. Levett hielt auf dem schwierigen Geläuf einigermaßen Kurs und kam mit der Spitzengruppe ins Ziel – doch die Enttäuschung folgte wenig später: Wegen Overspeed erhielt er eine 50-Sekunden-Strafe, Markus Bösiger wurden wegen des gleichen Delikts 40 Sekunden aufgebrummt. Damit rutschte Chris vom vierten Rang, den er sich eigentlich erkämpft hatte – wegen des gedrehten Starts im zweiten Lauf war er als Achter ins Rennen gegangen – aus den Punkterängen und wurde in den Ergebnislisten lediglich an dreizehnter Stelle notiert.

Levett revanchierte sich am nächsten Morgen mit einer erneut tadellosen Leistung, das Top-Trio bestand nach dem Zeittraining Superpole aus exakt den gleichen Fahrern wie am ersten Tag, auch die Reihenfolge hatte sich nicht geändert: Oestreich vor Bösiger und Levett.

Das Ergebnis des Vortages konnte der Brite im anschließenden Championshiprace 3 nicht halten, diesmal reichte Levetts Kampfgeist nicht für einen Podiumsplatz. Doch der fünfte Rang sollte sich im abschließenden Wertungslauf als goldrichtig erweisen: Schon nach drei Runden hatte sich der Brite mit kämpferischem Einsatz an die Spitze des Feldes gesetzt und dabei deutlich gemacht, dass er diesmal über das beste Gesamtpaket verfügte. Mit deutlichem Vorsprung – am Ende der Elf-Runden-Distanz waren es über sechs Sekunden – auf den tschechischen Lokalmatador Adam Lacko gewann Levett den Lauf, überdies war er in seinem dritten Umlauf die schnellste Rundenzeit dieses Rennens gefahren.