Solider Auftritt, Vorsprung ausgebaut

Er kam als Spitzenreiter und mit seiner Familie an den Nürburgring: Für Antonio Albacete ging es beim Jubiläums-Truck Grand Prix darum, seine Position an der Spitze der EM-Wertung weiter auszubauen. Was letztlich auch gelang, wenn auch in anderer Form als vielleicht erhofft.

Am Sonntagabend, als alle Beteiligten ein weinig klüger waren und Bilanz ziehen konnten, stand fest: Keiner der Fahrer hatte es geschafft, dem Wochenende seinen Stempel aufzudrücken. Fast schon „gerecht“ wurden die Siege verteilt, am Sonntag konnte sich der Dauerpechvogel der Saison endlich über einen greifbaren Erfolg freuen: Markus Oestreich gelang nach einem zweiten Rang im dritten Lauf zum Abschluss des Wochenendes endlich der erste Sieg im Renault des MKR-Teams.


Doch Oestreich ist in der Tabelle weit genug entfernt von Albacete und zumindest im Moment keine Gefahr für den Madrilenen. Der musste vor allem Markus Bösiger im Auge behalten, vielleicht noch Jochen Hahn, den die Heimkulisse auch schon zu Großtaten beflügelt hat am Ring. Doch vom Führungstrio konnte einzig Albacete selbst einen Sieg landen, er war zudem Dauergast auf dem Siegerpodest. Gut für sein Punktekonto, dass das in einem der Rennen passierte, in den 20 Punkte für den Sieger zu holen sind. Zunächst einmal musste der Fahrer des Cepsa-MAN dem Kollegen im zweiten Bernau-Truck den Vortritt lassen.

Im ersten Championshiprennen erwies sich Chris Levett als der Schnellere, Antonio folgte als Zweiter und trug so seinen Teil zum Doppelerfolg der Boliden aus dem Stall Bernau bei. Im zweiten Rennen klebte Albacete dreizehn Runden lang am Heck von David Vrsecky, war sicherlich auch einen Tick schneller als der amtierende Europameister. Doch Albacete ist inzwischen klug genug, um kein unnötiges Risiko einzugehen – zumal in diesem Lauf nur ein Wertungspunkt den ersten vom Zweiten trennt und auch Vrsecky zu denen gehört, die in der Tabelle weiter hinten rangieren.

Seine besten Momente hatte Albacete dann am Sonntag, als er zunächst die Pole Position holte und wenig später einen souveränen Sieg im dritten Wertungslauf des Wochenendes einfuhr, was einen Start aus der vierten Reihe im folgenden Championshiprace 4 bedeutete. Zum Abschluss des vierten Rennwochenendes im diesjährigen Kalender fuhr der Spanier dann von dieser Ausgangsposition noch auf den dritten Platz vor – und hatte damit in der Summe seinen Vorsprung von zuvor 12 auf aktuell 31 Punkte ausgebaut. Kein totaler Triumph also, aber nachdem die Verfolger Bösiger und Hahn nur bescheidene Ergebnisse einfuhren, aus Sicht des Spaniers ein überaus zufrieden stellendes Ergebnis.