Wechselbad der Gefühle

Neues Spiel, neues Glück: Danach sah es nicht aus für Antonio Albacete, den Seriensieger des zweiten Rennwochenendes dieser Saison. Als beim dritten Aufeinandertreffen der Truck Racer im südfranzösischen Nogaro die Karten neu gemischt wurden, erwischte der frühere Europameister ein denkbar schlechtes Blatt.

Mit einem für seinen Geschmack unbefriedigenden Startplatz aus der zweiten Reihe musste der Madrilene den Kampf um die wertvollen EM-Punkte aufnehmen. Allerdings gab es im ersten Championshiprace kein Vorbeikommen am Spitzentrio, das diesmal aus Markus Bösiger, Chris Levett und Markus Oestreich bestand.

Die drei Konkurrenten lagen schon im Zeittraining vor dem Spanier, der sich folglich mit Rang vier begnügen musste. Was zumindest den Vorteil mit sich brachte, dass zwei der drei Wettbewerber beim Start zum zweiten Lauf hinter dem Cepsa-MAN Aufstellung nehmen mussten. Schon kurz nachdem das Rennen frei gegeben worden war ließ Albacete erkennen, dass er diesmal wieder ganz nach vorne wollte. Vier Runden dauerte es, ehe die beiden dominierenden Fahrer des letzten Jahres das Feld anführten. Albacete hatte zu David Vrsecky aufgeschlossen und setzte den amtierenden Champion stark unter Druck. Nach weiteren fünf Umläufen war der Tscheche „weich gekocht“, Albacete zog am Freightliner vorbei und schaffte das Kunststück, in den verbleibenden drei Runden einen Vorsprung von fast vier Sekunden auf Vrsecky heraus zu fahren.

Am zweiten Tag sollten sich die Ereignisse umkehren – da lief es bereits am Morgen gut für Antonio Albacete, der sich im Kampf um die Superpole die besten Ausgangsposition sicherte. Mit der schnellsten Rundenzeit sorgte er gemeinsam mit Chris Levett dafür, dass zum ersten Mal in dieser Saison die beiden vom Team Bernau aufgebauten MAN Racetrucks in der ersten Startreihe Aufstellung nahmen. Die beiden Fahrer zeigten sich dann auch in den zwölf Rennrunden „unzertrennlich“ und standen nach ihrem erfolgreichen Auftritt nebeneinander auf dem Siegerpodest. Und ebenso wie Levett verließ auch Albacete das Glück im letzten Rennen dieses Wochenendes.

In seinem Fall war es der französischen Renault-Fahrer Anthony Janiec, der den Cepsa-MAN ins Abseits drückte und dafür sorgte, dass Albacete die erste Runde erst als letzter der 21 gestarteten Fahrer absolviert hatte. Der Motorsportler aus Madrid musste also noch einmal richtig arbeiten, um das dicht gepackte Feld von hinten aufzurollen. Es spricht für die Klasse Albacetes, dass er es bis zum Schluss noch auf Platz sieben schaffte, auch wenn das nicht den Erwartungen entsprach, mit denen er in dieses Rennen gegangen war. Mit zwölf Punkten Vorsprung führt er vor dem Saisonhöhepunkt, dem 25. Truck Grand Prix auf dem Nürburgring, weiterhin das Zwischenklassement an.