Misano: Viel Pech und ein Sieg für Antonio Albacete

Wenn man in die Annalen eingeht, liegt dem nicht immer ein erfreuliches Ereignis wie beispielsweise ein Titelgewinn zu Grunde. Was Antonio Albacete sicher vorbehaltlos unterschreiben würde, schließlich hat er in seiner langen Motorsportkarriere schon viele Highlights, aber auch bittere Momente erlebt.

Beim diesjährigen Saisonauftakt der Truck Racer in Misano Adriatico war Albacete indirekt an einem Kuriosum beteiligt, das es so auch noch nicht oder jedenfalls schon lange nicht mehr gegeben hat. Das Wochenende musste nämlich mit drei Championshiprennen auskommen, das Vierte fiel aus.

Auslöser für dieses Ereignis war letztlich der Deutsche Markus Oestreich, der im zweiten Samstagsrennen in das Heck des roten Cepsa-MAN gerutscht war und diesen so stark anschob, dass Antonio Albacete in den vor ihm gefahrenen Truck krachte. Während die anderen Unfallbeteiligten weiter fahren konnten, war der MAN so stark beschädigt, dass er wenige hundert Meter später nicht mehr zu gebrauchen war. Zunächst sah alles nach einem „normalen“ Rennabbruch aus, Antonios Truck wurde von der Strecke geschleppt, das Feld nahm in der Boxengasse Aufstellung und machte sich für die Startaufstellung bereit. Nach etwa 15 Minuten gaben die Organisatoren aber bekannt, dass sie die Rennstrecke nicht so schnell wieder in befahrbaren Zustand versetzen könnten, es sei zu viel Öl und Diesel ausgelaufen. Also wurde der Neustart abgeblasen, das Rennen abgesagt. Im Vergleich damit war der dritte Rang, den sich Antonio im voraus gegangenen ersten Rennen hart erkämpft hatte, geradezu „business as usual“.

Es gab also schon beim Saisoneinstieg viel zu tun für die Crew von Lutz Bernau, kurz nach Mitternacht war Antonios Truck wieder soweit hergestellt, dass er für den folgenden Tag einsatzfähig war. Im Zeittraining gab es noch ein paar kleinere Probleme, die dazu führten, dass der Spanier auf dem fünften Platz hängen blieb. Erst im letzten Rennen drehte der Madrilene mächtig auf und revanchierte sich für die vorher eingefahrenen Resultate, die nicht ganz seinen Erwartungen entsprachen. In diesem Lauf, der wie schon im Vorjahr praktiziert mit reverse grid (also einer gedrehten Startaufstellung auf den ersten acht Plätzen) gestartet wurde, unterstrich Albacete von Beginn an seine Ambitionen. Schon nach wenigen Runden hatte er die vor ihm liegenden Fahrer souverän ausgestochen und sich an die Spitze des Feldes gesetzt. Runde um Runde baute Albacete seinen Vorsprung aus, am Ende lag er fast acht Sekunden vor David Vrsecky in Front. Ein klarer Sieg, der den Spanier auf einen erfolgreichen Auftritt in der zweiten Runde hoffen lässt. Da geht es für ihn um viel, auf dem Circuito de Velocidad in Albacete fährt Antonio Albacete vor seinen Landsleuten, die den Spanier natürlich siegen sehen wollen.