Rennwochenende am Nürburgring 2008
Der Deutsche Truck Grand Prix auf dem Nürburgring ist seiner Ausnahmestellung wieder einmal gerecht geworden. Auch wenn bei den vier Rennen auf der Eifelstrecke wie auch an allen anderen Wochenenden maximal 60 Punkte zu holen sind – das Truck Rennen mit der großen Tradition bleibt etwas Besonderes.
192.000 Zuschauer vermeldete der veranstaltende ADAC als offizielle kumulierte Zuschauerzahl von Freitag bis Sonntag für die 23. Auflage des Spektakels, übersetzt für die Teams bedeutet das vor allem: Stress pur. So viele Fans, Sponsoren, Interessenten oder auch „nur“ Freunde sind bei keinem anderen Rennen zu Gast.
Der Event begann schon am Donnerstag mit dem Mitfahrtag. Am Freitag schloss sich die erste Trainingsrunde an, zum größten Teil auf regennasser Strecke. Das sollte auch am Samstag so bleiben, als sich die Konkurrenten zum ersten Wertungslauf trafen. Der verlief aus Sicht des Bernau-Teams befriedigend. Zwar kam die schnelle Strecke den Konkurrenten von Antonio Albacete eher gelegen, doch mit Platz zwei und drei hatten sich der Spanier und sein französischer Kollege eine gute Ausgangsposition für das erste Championship-Race des Wochenendes geschaffen. In dem allerdings ging es nach dem Start heftig zur Sache: Ausgerechnet Belloc wurde von seinen Hintermännern in der ersten Kurve so kräftig angeschoben, dass er nicht mehr rechtzeitig bremsen konnte und in Albacetes MAN rauschte. Der amtierende Vizeeuropameister geriet dadurch ins Trudeln, drehte sich um die eigene Achse und musste das komplette Starterfeld passieren lassen, ehe er wieder eine 180-Grad-Wende vollführen und den enteilten Konkurrenten hinterher jagen konnte.
Jean-Philippe Belloc hatte es etwas besser erwischt, schied aber nach wenigen Runden aufgrund eines motorseitigen Defekts aus. Derweil machte sich Albacete daran, noch möglichst viel aus dem ohnehin verdorbenen Lauf herauszuholen. Mit einer fulminanten Aufholjagd pflügte er sich durch das Feld, am Ende rangierte er an fünfter Position.
Am Sonntag erwiesen sich einmal mehr die beiden Buggyra-Trucks als dominierende Kraft. Bösiger schien auf ein perfektes Wochenende zuzusteuern, als er sich mit dem Sieg im zweiten Qualirennen bereits den dritten Erfolg beim Truck Grand Prix sicherte. Albacete und Belloc überquerten die Ziellinie direkt nacheinander, der Spanier wurde als vierter, Belloc als fünfter Fahrer abgewunken. Im letzten Rennen des Wochenendes hatte dann der Triumphator das Pech gepachtet, wegen einer deutlichen Geschwindigkeitsübertretung beim Start musste Markus Bösiger zum Drive Thru durch die Boxengasse und kam danach nur noch hinter der Spitzengruppe auf die Rennstrecke zurück. Antonio Albacete schob sich dadurch auf Rang drei nach vorne, erneut folgte ihm Belloc auf den Fersen, er wurde Vierter.
Nach dem extrem dicht gepackten Programm der letzten Wochen gehen die Truck Racer jetzt erst einmal in die verdiente Sommerpause. Da die Organsiatoren des eigentlich für Ende Juli geplanten Termins in Donington Park (Großbritannien) den Lauf abgesagt haben, findet das nächste Rennen am letzten August-Wochenende in Most (Tschechische Republik) statt.