Rennwochenende in Nogaro
Das letzte Rennen des Wochenendes war aus Sicht des Teams Bernau das erfreulichste: Mit zwei von Lutz Bernau aufgebauten Trucks in den Top Five war das Ergebnis des zweiten Championship Rennens überaus erfreulich.
Antonio Albacete gewann den Lauf, Jean-Philippe Belloc wurde zur Freude der französischen Zuschauer Vierter.
Vor allem das Ergebnis von Belloc, für den der Auftritt in Nogaro so etwas wie ein Heimrennen war (er kommt aus dem etwa 150 Kilometer entfernten Toulouse) war in dieser Form nach dem Zeittraining am Morgen nicht zu erwarten gewesen. Das endete nämlich für den Lokalmatador und sein Team mit einer großen Enttäuschung. Gemeinsam mit MAN hatte die Crew von Bernau in Bellocs Truck eine neue, präziser arbeitende Geschwindigkeitsregulierung eingebaut – doch die, so sollte sich hinterher herausstellen, hatte offenbar noch Kinderkrankheiten. Wer im Zeittraining auch nur einen Tick schneller als die erlaubten 160 km/h unterwegs ist, muss sich im folgenden Rennen „hinten anstellen“, in diesem Fall werden sämtliche Zeiten gestrichen. Für Jean-Philippe bedeutete das einen Startplatz in der vorletzten Reihe des gut besetzten Feldes beim zweiten Qualirennen des Wochenendes.
Andererseits konnte Belloc aufgrund des Malheurs seine große Klasse unter Beweis stellen. Am Ende des Rennens rangierte er nach einer kämpferischen Einlage auf dem sechsten Rang, auch die Rennkommissare fanden am Vorwärtsdrang des Fahrers und den zahlreichen Überholmanövern nicht das Geringste auszusetzen. Mit seiner exzellenten Vorstellung hatte sich Belloc für das abschließende Rennen des Wochenendes eine erheblich bessere Ausgangsposition geschaffen. „Mein Ziel war ein Podiumsplatz,“ gab der Truck Racer aus Toulouse hinterher zu Protokoll, doch aufgrund der Vorgeschichte zeigte er sich am Ende auch mit dem vierten Rang zufrieden.
Antonio Albacete hatte den Tag mit der Top-Runde im Zeittraining begonnen. Allerdings vermochte er sich im Qualifikationsrennen in der Startphase nicht gegen den erneut sehr stark fahrenden Markus Bösiger durchzusetzen. Der verdrängte Albacete nach etwa einer viertel Runde von der Spitze und entschied das Rennen zu seinen Gunsten. Antonio wiederum hielt den Rest der Acht-Runden-Distanz Bösigers Teamkollegen David Vrsecky erfolgreich in Schach und beendete den Lauf als Zweiter. Im Championshiprennen kristallisierte sich schnell die gleiche Reihenfolge heraus. Allerdings schied Bösiger in der achten Runde mit einem technischen Defekt aus, Albacetes MAN erwies sich im Gegensatz dazu einmal mehr als überaus zuverlässig. Der Spanier gewann das Rennen vor Vrsecky, Hahn und Belloc.
Am ersten Tag waren die beiden Fahrer auf Rang drei beziehungsweise vier abonniert: Sowohl im Zeittraining als auch in den beiden Rennen folgte Jean-Philippe Belloc dicht auf den amtierenden Vize-Champion. Albacete trug sich an diesem Tag drei Mal als Dritter in die Ergebnislisten ein, Belloc drei Mal als Vierter.
In der EM-Wertung ist Antonio Albacete nach diesem erfolgreich absolvierten Wochenende dem derzeitigen Spitzenreiter David Vrsecky auf den Fersen, die beiden Fahrer trennen lediglich zwei Punkte. Jean-Philippe Belloc belegt momentan Rang fünf. Die beiden Akteure hoffen, ihre jeweilige Position in zwei Wochen beim Saisonhöhepunkt, dem Deutschen Truck Grand Prix auf dem Nürburgring, weiter verbessern zu können.