Super-Sonntag für Antonio Albacete

Mit Antonio Albacete und Jean-Philippe Belloc auf dem Samstagspodium und einem bravourösen Sieg des Lokalmatadors im zweiten Championshiprace  verlief das dritte Renen der EM-Saison 2008 für das Trucksport Team Lutz Bernau überaus erfolgreich.

 

Vor dem Rennen in Spanien hatte die Crew an den Fahrzeugen einige Modifikationen vorgenommen. Auch MAN hatte die Motoren noch einmal überarbeitet, um zumindest die Voraussetzungen zu schaffen, die Erfolgsserie der Konkurrenz aus Tschechien zu stoppen.

Am Samstag sah es während der freien Trainings noch nicht so aus, als könnte dieses Vorhaben gelingen. Antonio Albacete schloß die erste Trainingsrunden als Elfter ab, Belloc wurde zwar mit der viertschnellsten Runde gestoppt, konnte aber nur sieben Runden absolvieren und musste das zweite freie Training ganz ausfallen lassen. Einige Adaptionsprobleme an den Trucks sorgten dafür, dass die Mechaniker gut beschäftigt waren, um die beiden MAN Renntrucks rechtzeitig zum frühen Vorstart des Zeittrainings fit zu machen. Was mit vereinten Kräften schließlich gelang.

Als es im Zeittraining um die Startplätze für das Qualifikationsrennen ging, war zwar Bellocs Truck wieder in Top-Form, der Franzose selbst ärgerte sich aber hinterher über einige Fehler, die ihn wertvolle Zehntelsekunden gekostet hatten: Für ihn war es der erste Auftritt in Albacete, während die direkten Konkurrenten im Vorderfeld den Kurs in früheren Jahren schon ausgiebig studiert hatten. Belloc zeigte sich überzeugt, dass mehr als der fünfte Platz möglich gewesen wäre. Sein Teamkollege war mit dem zweiten Startplatz zufrieden, zumal der Abstand auf Markus Bösiger mit weniger als einer Zehntel Sekunde Differenz zeigte, dass man den Anschluss endgültig gefunden hat.

Im Qualifikationsrennen veränderten die beiden Akteure ihre Ausgangsposition jeweils um einen Platz – Belloc verbesserte sich bis zum Ende der Neun-Runden-Distanz um eine Position, Albacete musste David Vrsecky passieren lassen und wurde Dritter. Im Championship-Rennen wiederum konnte Albacete erfolgreich kontern und an dem Freightliner-Piloten vorbei ziehen. Anschließend verkleinerte der Spanier den Abstand auf den Führenden Markus Bösiger Runde um Runde und attackierte den Schweizer im letzten Drittel des Rennens praktisch permanent. Doch der leistete sich keinen Schnitzer, mit nur drei Zehntel Sekunden Rückstand überquerte Albacete die Ziellinie. Während des Rennens hatte sich auch Jean Philippe Belloc nach vorne gearbeitet und einen deutlichen Abstand auf den viertplatzierten Jochen Hahn herausgefahren. Mit Belloc und Albacete auf dem Siegertreppchen setzte das Team Bernau seine Erfolgsserie fort, bereits im zweiten Championship-Rennen von Misano hatte das Duo ebenfalls die Plätze zwei und drei belelgt.

Am zweiten Tag war es Antonio Albacete, der dem Geschehen seinen Stempel aufdrückte. Er holte sich die Pole Position vor David Vrsecky, zur Freude des Teams schöpfte an diesem Morgen auch Jean-Philippe Belloc sein Potential aus und wurde mit der drittschnellsten Runde gestoppt. Im Qualifikationsrennen gelang es dann nur Albacete, die Erfolgsgeschichte weiter zu schreiben. Kurz nach dem Start hatte Markus Bösiger die Wahl zwischen einem Reifenstapel und Jean-Philippe Bellocs MAN, er entschied sich für den Truck. Dadurch wurde der Hinterreifen so schwer beschädigt, dass der Franzose das Rennen vorzeitig aufgeben musste. Albacete kam zu einem nie gefährdeten Start-Ziel-Sieg.

Nach der Mittagspause entschloss sich das Sonnenland Spanien, wie schon beim Auftaktlauf in Barcelona alle Schleusen zu öffnen: ein veritabler Wolkenbruch setzte die Piste unter Wasser und sorgte, schon zum zweiten Mal in diesem Jahr, für völlig irreguläre Bedingungen. Nach zwei Einführungsrunden sprang die Ampel auf Grün – und Antonio Albacete erwischte eine Sternstunde. Er meisterte die extrem schwierige Piste fehlerlos und hatte nach zehn Runden, als der Lauf vorzeitig abgebrochen wurde, einen Vorsprung von 13,5 Sekunden auf Jochen Hahn herausgefahren. Jean Philippe Belloc hatte angesichts der Umstände keine Chance, sich weit nach vorne zu arbeiten. Seine Aufholjagd brachte ihn am Ende bis auf Rang 15. Die Ergebnisse von Albacete stimmen das Trucksportteam Bernau zuversichtlich, auch im weiteren Verlauf der Saison erfolgreich in der Spitze mitfahren zu können.