Zolder: Chris Levett - Konstanz als Markenzeichen

Chris Levett ist eigentlich eine Erscheinung, die im Paddock nicht zu übersehen ist. Doch im Renntruck agiert der Brite bei den letzten Auftritten ungewohnt unauffällig. Keine spektakulären Ausritte, keine Ausfälle und keine Unfälle, höchstens ein paar kleinere Schrammen am Truck.

Konstant dreht Levett seine Runden und scheint nur ein Ziel vor Augen zu haben: In aller Ruhe das eigene Können zu perfektionieren. Schließlich ist Chris in den Regionen, in denen er sich momentan bewegt, der einzige Youngster unter lauter ausgebufften Profis, die allesamt über langjährige Rennerfahrung verfügen. Auch in Zolder, beim drittletzten Rennen der Saison 2009, war Levett wieder durchweg in der Spitzengruppe zu finden, punktete in allen Rennen erfolgreich und hat damit in der Gesamtwertung den zuletzt punktgleichen Egon Allgäuer ausgestochen.

Der fünfte Rang im EM-Klassement spiegelt auch ziemlich genau Levetts derzeitiges Potential wieder: Die „Viererbande“ mit Albacete, Hahn, Vrsecky und Büsiger ist unter normalen Umständen eine schwer zu knackende Bank, doch der beste der Verfolger dieser Spitzengruppe ist eben Levett. Im ersten Zeittraining auf der belgischen Rennstrecke fuhr er einmal mehr die fünftschnellste Runde, im ersten Rennen konnte er sich sogar um einen Platz verbessern, da Büsiger mit einem technischen Problem zu kämpfen hatte. Der Konkurrent, der in Zolder ein ziemlich schwarzes Wochenende erwischt hatte, fiel auch am zweiten Tag im dritten Championship-Rennen aus, so dass sich Chris Levett erneut über einen vierten Platz freuen konnte, obwohl er diesmal im Zeittraining nur an sechster Position notiert wurde. Der Ungar Balazs Szobi hatte ihm den fünften Rang weggeschnappt, war aber im Rennen deutlich langsamer als der Brite.

Beim letzten Auftritt an diesem Wochenende richtete sich Levett dann wieder auf der gewohnten Position ein, er kam als Fünfter ins Ziel. Was allerdings auch an der Tatsache lag, dass Frankie Vojtisek im Verlauf des Rennens Antonio Albacete und David Vrsecky so lange beschäftigt hatte, dass Levett den tschechischen Renault-Fahrer in den verbleibenden Runden nicht mehr angreifen konnte. Mit einer Gesamtausbeute von 33 Punkten war Levett in Zolder der viertbeste Akteur – Ex-Champion Markus Büsiger wäre um diese Ausbeute sicher froh gewesen, er musste sich nämlich mit mageren neun Pünktchen bescheiden. Der Schweizer ist aber andererseits in der Tabelle schon so weit enteilt, dass der vierte Rang für Chris Levett außer Sichtweite liegt. Für ihn geht es darum, in den beiden ausstehenden Runden in Le Mans und Zolder den jetzt sechstplatzierten Egon Allgäuer weiter auf Distanz zu halten und damit den fünften Rang abzusichern.