Chris Levett in Most: In den Top Five etabliert
Mit einer konstanten Leistung hat sich Chris Levett beim siebten Rennen der Saison 2009 endgültig in den Top Five etabliert. Der Brite zeigte sich nach der Sommerpause in guter Verfassung, vor allem gelang es ihm, sich aus den diversen Rangeleien herauszuhalten und seinen Truck in allen vier Wertungsläufen unbeschädigt über die Ziellinie zu bringen.
Mit dem Lauf im tschechischen Industrierevier biegt die Truckrace-Europameisterschaft allmählich auf die Zielgerade ein. Drei Rennen stehen noch aus, die beiden folgenden in Zolder und Le Mans als „Doppelschlag“ an aufeinander folgenden Wochenenden. Das Feld sortiert sich allmählich, wobei sich in Most einerseits Antonio Albacete und David Vrsecky als Titelaspiranten etablierten. Andererseits fiel Markus Altenstrasser in Most komplett aus (er hatte sich im freien Training wegen eines technischen Defekts spektakulär ins Kiesbett „verabschiedet“), so dass sich jetzt nach den ersten Sechs eine größere Lücke auftut. Chris Levett gelang es auf dem tschechischen Motodrom, mit Egon Allgäuer gleich zu ziehen – die beiden Konkurrenten werden nach Lage der Dinge den Kampf um den fünften Platz unter sich ausmachen.
Chris Levett startete mit der fünftschnellsten Trainingsrunde in das Wochenende. Im ersten Zeittraining rangierte er damit hinter Ex-Champion Markus Bösiger und deutlich vor dem Ungarn Szobi. Beim turbulenten Auftakt zum ersten Championship Race kam der Brite gut durch, nach elf Runden hatte er sich sogar um einen Platz verbessert und wurde als Vierter abgewunken. Was für das folgende Rennen mit der umgedrehten Startaufstellung einen Platz in der dritten Reihe bedeutete. Auch hier kam Levett gut über die Runden, er hatte sich kurzerhand dem „Expresszug“ angeschlossen und mit Ausnahme von Jochen Hahn alle vor ihm startenden Konkurrenten überholt. Hahn durfte sich eine halbe Stunde lang als Sieger feiern lassen, dann ereilte ihn das Verdikt der Rennkommissare: Wegen nicht regelkonformer Reifen wurde der Deutsche nachträglich disqualifiziert. Was für Chris Levett einen weiteren vierten Platz an diesem Tag bedeutete – in der Gesamtwertung hatte er damit zwölf Punkte auf Allgäuer gut gemacht.
Im zweiten Qualifikationstraining am Sonntagvormittag zeigte sich Chris Levett noch einmal verbessert, doch in der Ergebnisliste spiegelt sich eine geradezu unglaubliche Leistungsdichte: Die Rundenzeiten der ersten sechs Fahrer lagen in einer Spanne von gerade einmal viereinhalb Zehntel Sekunden, wenig mehr als ein Wimpernschlag. Levett etablierte sich erneut zwischen Bösiger und Szobi auf dem fünften Platz. Im vergleichsweise ruhigen Rennen tat sich auf den ersten fünf Plätzen nicht viel, der Zieleinlauf des Quintetts war identisch mit dem Ergebnis des Zeittrainings. Im vierten und letzten Championship Race packten einige Akteure noch einmal den Knüppel aus, schon beim Start ging es wieder einmal beinhart zur Sache. Chris Levett kam gut durch die turbulente Phase, hatte aber kaum Chancen, sich weiter nach vorne zu arbeiten. Die bot sich erst, als Jochen Hahn mit Egon Allgäuer aneinander geriet. Als der gelbe MAN dabei in Schwierigkeiten geriet, konnten drei Verfolger mit Levett an der Spitze passieren. Damit rangierte der blaue MAN des Bernau Teams erneut an vierter Position. Da Hahn für sein Überholmanöver allerdings eine Drive Through Strafe aufgebrummt bekam, war es für Chris kein Problem, den Podiumsplatz bis ins Ziel zu halten. Die Freude über den dritten Rang wurde noch größer als klar war, dass Levett mit der Leistung dieses Tages im EM-Ranking zu Allgäuer aufgeschlossen hatte.