Antonio Albacete gewinnt in Barcelona
Antonio Albacete bleibt in der Erfolgsspur: Beim zweiten Auftritt in diesem Jahr in seiner spanischen Heimat war der Madrilene wiederum permanent in der Spitzengruppe zu finden.
Das Top-Resultat des MAN-Fahrers war der Sieg im zweiten Championchiprennen am Samstag Nachmittag. Albacete startete mit der zweitbesten Trainingszeit in das Wochenende auf der Formel 1 Rennstrecke. Wie in Spanien guter Brauch, hatten wieder zahlreiche Teams für den Termin gemeldet. Mit rund 30 Konkurrenten auf der Piste, die zudem teils extrem langsam unterwegs waren, wurde das Zeittraining jedoch zum Lotteriespiel. Nur wenigen Fahrern glückten Runden ohne Überholmanöver oder „Hindernisse“ auf der Fahrbahn.
Mit dem Startplatz in der ersten Reihe zeigte sich Albacete zufrieden, allerdings etablierte sich an diesem Wochenende MAN-Kollege Jochen Hahn fest im Kreis der Titelaspiranten. Der Deutsche wurde mit der schnellsten Trainingszeit gestoppt und sollte am Ende dieser fünften Runde als der erfolgreichste Punktesammler nachhaltigen Eindruck hinterlassen haben. Auch Albacete konzedierte später, dass Hahn „im Moment unglaublich stark ist,“ allerdings habe man im Verlauf des Wochenendes ein Detail entdeckt, das sich möglicherweise optimieren lässt, um beim nächsten Auftritt, dem Truck Grand Prix auf dem Nürburgring, im Kampf um die Sekundenbruchteile wieder einen Vorteil zu erlangen.
Im ersten Rennen konnten allerdings weder Hahn noch Albacete den aktuellen Champion David Vrsecky einbremsen, der sich am Ende von 15 turbulenten Runden durchgesetzt hatte. Aus diesen drei Fahrern rekrutierte sich dann auch das erste Podium, wobei die Champagnerdusche nach der Siegerehrung nicht wirklich Linderung brachte: Bei Lufttemperaturen um 35 Grad und über 50 Grad auf dem Asphalt gerieten die Fahrer gewaltig ins Schwitzen.
Das zweite Rennen wurde dann zum erhofften Erfolg für Antonio Albacete. Mit einem geglückten Start legte er das Fundament für den Weg an die Spitze. Runde um Runde arbeitete sich der Lokalmatador zur Freude der Fans nach vorne, dabei stach er unter anderem die beiden Buggyra-Piloten Vrsecky und Bösiger aus. Auch Jochen Hahn hatte diesmal keine Chance, Albacete den Triumph streitig zu machen.
Am Sonntag startete Antonio Albacete sogar noch erfolgreicher in die zweite Runde. Seine Strategie für das Zeittraining ging voll auf, trotz erneut dichtem Verkehr auf der vergleichsweise kurzen Piste war er der schnellste der knapp 30 angetretenen Fahrer. Allerdings reichte die Pole Position diesmal nicht, um den besten Startplatz hinterher in das beste Resultat umzumünzen. Der Madrilene musste sich im Championshiprace 3 mit einem zweiten Platz zufrieden geben, einmal mehr an diesem Wochenende war David Vrsecky noch schneller unterwegs.
Im letzten Lauf, der auf den ersten acht Plätzen wiederum mit gedrehter Aufstellung gefahren wurde, setzte dann Jochen Hahn seine hoch gesteckten Ambitionen erfolgreich um und gewann nach 15 Runden, in denen verbissen um jeden Zentimeter gekämpft wurde, vor Albacete und Vrsecky. Dessen Teamkollege Bösiger war schon zu Beginn in einen heftigen Zweikampf mit den beiden Renaults des Frankie-Teams verstrickt, der später seine Fortsetzung fand und schließlich zur nachträglichen Disqualifikation des Schweizers führte. Der war eigentlich schon aus dem Rennen und eine so kuriose Linie gefahren, dass die Renaults nicht wussten, wo sie vorbei fahren sollten und sich deshalb gegenseitig eliminierten, „Missachtung der blauen Flagge“ nannten die Kommissare das in ihrem Beschluss, es war wieder einmal eine neue Nuance, die da geboten wurde.
Mit seiner konstanten Leistung schaffte es Antonio Albacete, die Führung im EM-Klassement zu verteidigen. Der Spanier ist allerdings Profi genug um zu wissen, dass der schmale Vorsprung kein Ruhekissen ist. Umso mehr kommt es auf die Zuverlässigkeit des Trucks an, der angesichts der Leistungsdichte bei jedem Rennen in Bestform zur Startaufstellung rollen muss.