Nogaro: Zwei Siege für Antonio Albacete

Mit zwei Siegen in den Championshiprennen zwei und vier fiel die Bilanz von Antonio Albacete beim vierten Lauf der EM-Saison 2009 erneut positiv aus. Zwar gelang es dem spanischen Motorsportler diesmal nicht, auch beim Punktesammeln an die Spitze zu stürmen, doch die Führung im EM-Klassement verteidigte der Madrilene souverän.

Leider rückten in Nogaro nicht so sehr die eigentlichen Resultate der Konkurrenten in den Mittelpunkt des Interesses, sondern die Art und Weise, wie sie zustande kamen. Denn einige der Protagonisten fühlten sich bemüßigt, nach längerer Pause wieder die Ellbogenschoner anzulegen und anschließend entsprechend zur Sache zu gehen. Aus der Spitzengruppe hielt sich eigentlich nur einer ebenso klug wie taktisch geschickt aus den Rangeleien heraus, und das war Antonio Albacete. Er schaffte es, den Cepsa MAN unversehrt bis auf ein paar geringfügige Gebrauchsspuren zurück ins Paddock zu bringen. Der Lohn dafür waren zwei Siege in den beiden Rennen mit reverse grid, wenn also die acht Top-Platzierten des vorangegangenen Wertungslaufs die Plätze tauschen.

Das System war ja eingeführt worden, um die Zuschauer mit mehr Überholmanövern zu verwöhnen. Was anfangs auch recht gut funktionierte. Am Ende kamen die Top-Akteure trotzdem aufs Podium, sie hatten also fleißig überholt, die langsameren Piloten meist bereitwillig Platz gemacht. Inzwischen scheint sich allerdings bei einigen Fahrern eine gewisse Ungeduld breit zu machen – der Weg an die Spitze kann gar nicht mehr schnell genug passieren. Was in Verbindung mit einer manchmal sehr inkonsequenten Rennleitung dazu führt, dass die Gangart spürbar rauer geworden ist.

Die Ausnahme bildete wie bereits erwähnt Antonio Albacete. Der verweist auf Nachfrage auf das „tolle Team“, dem er vertraue – und vermutlich ist er selbst auch klug genug, kein unnötiges Risiko einzugehen. Manchmal ist es eben vernünftiger, die sicheren Punkte mitzunehmen, anstatt um jeden Preis gewinnen zu wollen. Wenn trotzdem zwei Siege und zwei dritte Plätze an einem Wochenende herausspringen, ist das ja keine schlechte Ausbeute.

Das nächste Rennen findet wieder in der Heimat Albacetes statt, in zwei Wochen treffen sich die Truck Racer auf der F1-Strecke im Norden Barcelonas. Nach diesem Wochenende wird die halbe Saison vorbei sein – und Albacete hofft mit seinem Team, dass er in Katalonien mit der lautstarken Unterstützung seiner Landsleute die Führung in der EM-Wertung wieder ein wenig ausbauen kann.