Albacete verteidigt Führung im Gesamtklassement
Würde Antonio Albacete seine Galavorstellung vom Saisonauftakt in Assen wiederholen können? Das war die Frage, die sich im Team von Lutz Bernau viele stellten, ehe die Trucks am Samstag zum ersten freien Training auf die Piste in Misano Adriatico rollten.
Auf dem Cicuit Santa Monica fand das zweite Kräftemessen der aktuellen Saison statt – und zwar unter „afrikanischen“ Bedingungen mit Temperaturen von fast 40 Grad im Schatten. Albacete war zwar auch in Misano permanent in der Spitzengruppe vertreten, doch die eigentlich favorisierten Freightliner-Trucks des tschechischen Buggyra-Teams zeigten sich diesmal deutlich besser präpariert als zwei Wochen zuvor beim Einstieg in die neue Meisterschaftsrunde. Ein harte Nuss, die Albacete am ersten Tag trotz einiger Versuche nicht knacken konnte. Bösiger vor Vrsecky – so lautete die Losung in den beiden Samstagsrennen, für Albacete fiel jeweils der dritte Rang ab, nachdem er sich im Zeittraining noch mit der viertschnellsten Runde hinter den beiden härtesten Konkurrenten sowie Jochen Hahn in die Ergebnislisten eingetragen hatte. Albacete unterstrich allerdings unabhängig vom Resultat seine derzeitige Top-Form mit der schnellsten Rundenzeit im ersten Wertungslauf.
Am Sonntag lief es dann deutlich besser für den ehemaligen Europameister. Zwar beendete er das zweite Zeittraining des Wochenendes mit dem identischen Ergebnis, wurde also Vierter. Doch im Rennen verbesserte sich der Spanier um zwei Positionen auf den zweiten Rang. Im letzten Championshiprennen des Wochenendes schließlich übernahm Albacete in der vierten Runde die Spitze, nachdem Markus Bösiger eine Drive-Thru-Strafe aufgebrummt bekam. Den Rest der Renndistanz teilte sich Albacete seine Kräfte klug ein, er konnte deshalb bis zum Finale alle Attacken des Verfolgers Markus Bösiger _ der nach der Durchfahrt der Boxengasse schnell wieder Anschluss an die Spitze gefunden hatte - erfolgreich parieren, zumal der auch mit seinem Teamkollegen Vrsecky beschäftigt war, der sich beizeiten an die Stoßstange des Vordermanns geklemmt hatte.
Mit der Punkteausbeute dieses Wochenendes bleibt Antonio Albacete in der EM-Wertung der unangefochtene Spitzenreiter mit einem Vorsprung von derzeit 15 Punkten. In den vier Rennen der zweiten EM-Runde zeigte sich, dass der mehrfache Champion gemeinsam mit den Freightliner-Piloten sowie Jochen Hahn (MAN) eine Spitzengruppe bildet, die im Moment sowohl die Vergabe der Pole Position wie auch die Siege in den Championship-Rennen unter sich ausmacht. Das Quartett hat sich deutlich vom Verfolgerfeld abgesetzt, jeder der vier Fahrer hat das Potential, trotz des veränderten Modus auch im zweiten bzw. vierten Rennen ganz nach vorne zu fahren. In diesen Läufen muss der Sieger des ersten Laufs bekanntlich von der achten Position starten, der Zweite von der siebten usw.
Für die Bernau-Crew bedeutet das im Umkehrschluss: Eine entscheidende Bedeutung kommt angesichts der Leistungsdichte der Zuverlässigkeit des Renngeräts zu. In dieser Hinsicht gab es auch in Misano keinerlei Probleme, der Cepsa-MAN war einmal mehr bestens päpariert.