Das Finale der Truck Race EM 2014 endete für das Team Bernau mit einem großen Erfolg: Die Paarung Antonio Albacete und Markus Bösiger sicherte sich auf dem Circuit Bugatti in Le Mans die Europameisterschaft in der Teamwertung. In der Einzewertung rangiert Antonio Albacete nach neun heiß umkämpften Rennwochenenden auf Rang drei, Markus Bösiger verbesserte sich im Vergleich zum Vorjahr auf den sechsten Platz. Für Spannung war vor dem Beginn des letzten Kräftemessens aufgrund der engen Abstände in der Gesamtwertung gesorgt: Alle drei Titelaspiranten hatten noch Chancen, die Meisterschaft für sich zu entscheiden.
Norbert Kiss setzte sich allerdings im ersten Qualifying und im anschließenden Rennen nachdrücklich in Szene; der Ungar startete von der Pole Position und gewann den Lauf vor Jochen Hahn und Antonio Albacete. Doch selbst nach diesem Auftakt war die Entscheidung noch offen. Als sich allerdings im zweiten Lauf in der Startphase herausstellte, dass Antonio bei einem Finale in Le Mans wohl immer der große Pechvogel sein wird, war der Spanier de facto aus dem Rennen, auch wenn er vom Punktestand her noch theoretische Chancen gehabt hätte, sich am Sonntag durchzusetzen. Der Tscheche Adam Lacko bestätigte sich beim Start zum zweiten Championshiprace als Reifenschlitzer und zerstörte einen linken Hinterreifen am Cepsa-Truck. Derart gehandicapt hatte Albacete wenig Chancen, sich erfolgreich gegen die heftigen Angriffe seines ungarischen Rivalen zu wehren. Der drängte den Spanier wenig gentlemanlike in der zweiten Runde von der Piste, so dass sich Albcete im hinteren Mittelfeld wieder fand und nicht über den ,... Platz hinaus kam. Endgültig gelaufen war das Rennen um die Meisterschaft, als sich die Rennleitung am Sonntagmittag entschloss, den dritten Wertungslauf wegen des einsetzenden Regens unter gelber Flagge zu starten – damit konnte sich Norbert Kiss, der erneut die Pole Position inne hatte, kampflos an die Spitze setzen und die Meisterschaft unbedrängt nach Hause fahren. Der bereits erwähnte Startunfall beim zweiten Championshiprace hatte auch Auswirkungen auf Markus Bösiger. Der Schweizer hatte das Rennen zwar gewonnen, war aber den kreiselnden Trucks von Steffi Halm und Anthony Janiec über die Auslaufzone ausgewichen. Die Rennleitung entschied hinterher, er hätte erst Lacko passieren lassen müssen, ehe er zurück auf die Piste fuhr. Eine Entscheidung, die angesichts der Umstände im Team nur Kopfschütteln auslöste. Nach der Relegation am grünen Tisch rangiert Bösiger in der Ergebnisliste für diesen Lauf „nur“ an zweiter Position, was auch das Top-Ergebnis des frischgebackenen Team-Europameisters an diesem Wochenende war. Auch wenn man sich zur Saisonmitte durchaus Chancen ausgerechnet hatte, dass Antonio Albacete auch am Ende des Jahres ganz oben stehen könnte, ist das Team Bernau mit dem Endergebnis der Saison 2014 durchaus zufrieden. Schließlich hat sich die Mannschaft um Lutz Bernau mit dem Mannschaftstitel die insgesamt dritte Meisterschaft erkämpft und bleibt damit das bei weitem erfolgreichste Team in der FIA Truckrace-Europameisterschaft.