Markus Bösiger gewinnt das zweite Championshiprace
Antonio Albacete verteidigt die Führung in der Gesamtwertung


Die Bilanz des Teams Truck Sport Bernau nach dem siebten Rennwochenende der Saison 2014 war ein wenig wie das Wetter in Zolder: Viel Sonne, aber auch einige Regenschauer gingen über der Rennstrecke in Belgien nieder. Ein durchaus erfolgreiches Wochenende also, das aber mit ein wenig mehr Glück noch besser hätte ausfallen können. Das Glück fehlte am Sonntag Markus Bösiger, der sich in Zolder trotzdem für das Vorjahr entschädigte. Damals wurde sein Auftritt – noch im Renault Truck des MKR-Teams– von einem schweren Startunfall überschattet. Diesmal absolvierte der Schweizer den größten Teil des Programms problemlos. Bösiger wurde im ersten Qualifying mit der fünftschnellsten Rundenzeit gestoppt.
Beim Start zum ersten Rennen war der Fahrer des Bernau-Trucks schon „ums Eck“, als sich im Mittelfeld mehrere Fahrer beharkten. Weil als Folge davon Erwin Kleinnagelvoorts havarierter Scania im Kiesbett nach der Start- und Zielgeraden stand, wurde der Lauf abgebrochen, allerdings erst ziemlich spät, als die Spitzengruppe den ersten Umlauf fast schon wieder beendet hatte. Beim zweiten Versuch klappte es dann, Bösiger verteidigte seinen Startplatz über die gesamte Distanz von zwölf Runden und kam als Fünfter über die Ziellinie.

In zweiten Rennen geriet der Start etwas kurios. Denn Steffi Halm, die als Achte des ersten Rennens die Pole Position gehabt hätte, musste ihren Truck wegen eines technischen Defekts noch während der Einführungsrunde zurück in die Boxengasse lenken. Damit war die Pole Position verwaist – und neben Jose Rodrigues jede Menge Platz, um nach vorne zu fahren. Was Markus Bösiger perfekt gelang. Schon nach kurzer Zeit hatte er sich an die zweite Stelle hinter René Reinert gesetzt. Den blauen Truck überholte der Schweizer dann in der zweiten Runde mit einem bilderbuchmäßig ausgeführten Manöver am Ende der Start- und Zielgeraden. Bis zum Schluss des Rennens erarbeitete sich  Bösiger einen soliden Vorsprung von knapp sieben Sekunden.

Am Sonntag egalisierte Markus Bösiger im zweiten Qualifying sein Ergebnis vom Vortag, er wurde nach der Superpole erneut an fünfter Stelle notiert. Im Rennen 3 reichte es diesmal zum sechsten Platz, was im abschließenden Wertungslauf einen Startplatz in der zweiten Reihe bedeutete. Und erneut war es Bösiger, der sich schon nach kurzer Zeit souverän an die Spitze vorgearbeitet hatte und das Feld anführte. Diesmal allerdings nicht mit einem erfreulichen Endergebnis: In der sechsten Runde fiel der Vortagessieger aufgrund eines technischen Defekts aus.

Antonio Albacete hatte am ersten Tag Probleme, das richtige Setup für die anspruchsvolle Rennstrecke zu finden, die vor allem die Bremsen beansprucht wie kaum ein zweiter Kurs auf der europäischen Tour. Das Resultat war die viertbeste Trainingszeit. Zudem wurde der Spanier im Qualifying von seinem Konkurrenten Norbert Kiss behindert, so dass dem Ungarn die schnellste Rundenzeit – die die Pole Position bedeutet hätte – gestrichen wurde. Kiss fiel damit auf Rang drei zurück und startete neben Albacete ins erste Rennen. In dessen Verlauf schied David Vrsecky, der neben Jochen Hahn in der ersten Reihe stand, vorzeitig aus. Damit machten die drei Titelfavoriten das Podium unter sich aus. Hahn stand ganz oben, Kiss auf Rang zwei und Albacete auf dem Bronzeplatz. Im zweiten Lauf war es ein langsamer Fahrer, der Antonio beim Überrunden behinderte. Dadurch fiel der Spanier zurück und kam hinter seinen direkten Konkurrenten als Fünftplatzierter ins Ziel.

Deutlich besser lief es für den Madrilenen am Sonntag. Im Qualifying war Albacete auf der regennassen Piste am schnellsten unterwegs. In den beiden Sonntagsrennen kam er jeweils an zweiter Position ins Ziel. Ein zufriedenstellendes Resultat, mit dem er die Führung im Gesamtklassement verteidigte. An zweiter Stelle rangiert jetzt wieder Norbert Kiss, der Jochen Hahn mit einem Punkt Vorsprung auf den dritten Platz verwies. Der nächste Termin im spanischen Jarama ist Albacetes Heimrennen – mit der Unterstützung seiner Fans hofft der Pilot des Cepsa-Trucks auf ein gutes Ergebnis.