Der Heimvorteil ist Trumpf

Am Pfingstwochenende gastierte die FIA European Truckracing Championship zum zweiten Mal auf dem neu gebauten Circuit Navarra im Norden Spaniens. Unweit der Rennstrecke verläuft der berühmte Jakobsweg, auf dem zahlreiche Pilger unterwegs waren, während die Truck Racer versuchten, sich gegen harte Konkurrenz durchzusetzen. Das Feld lässt sich entsprechend der individuellen Leistungsstärke in verschiedene Gruppe unterteilen, in denen es jeweil beinhart zur Sache geht. Nach dem gemischten Auftaktwochenende in Misano lief es in der zweiten Runde der Saison 2014 für den mehrfachen Titelträger Antonio Albacete richtig rund. Er legte die Basis für ein erfolgreiches Wochenende in den beiden Qualifyings.

Zweimal ging die Bestzeit an den Lokalmatador, der sich damit die optimale Ausgangsposition für die Championshiprennen 1 und 3 verschaffte. In denen hatte es der Spanier vor allem mit dem ehrgeizigen Ungarn Norbert Kiss zu tun, der sich beim Auftakt in Misano nachhhaltig in Szene gesetzt hatte. Doch Albacete konnte den Konkurrenten in Navarra in den beiden 20-Punkten-Rennen erfolgreich in Schach halten und sich über deutliche Start-Ziel-Siege freuen. Im ersten Aufeinandertreffen betrug der Vorsprung Albacetes nach zwölf Runden knapp drei Sekunden, am Sonntag war es immer noch gut eine Sekunde, die den Sieger vom Verfolger trennte.

Die beiden Rennen mit gedrehter Startreihenfolge beendete der Fahrer des Cepsa-MAN auf den Plätzen fünf (am Samstag) und vier. Mit seinem zufriedenstellenden Auftritt verbesserte sich Albacete in der Gesamtwertung auf den zweiten Rang – mit nur einem Punkt Abstand auf Norbert Kiss, der zum ersten Mal in seiner Karriere die Spitze der Europameisterschaftswertung übernommen hat.

Markus Bösiger unterstrich in Navarra, dass er mit dem Umstieg von Renault auf MAN keine ernsthaften Probleme hat. Der Profi kommt mit dem Race Truck des Bernau-Teams gut zurecht und bestätigte vor allem am Sonntag mit der drittschnellsten Runde im Qualifying, dass er auf Anhieb in der Spitzengruppe mitfährt. Am Samstag reichte es in der „Superpole“ zwar nur zum sechstschnellsten Umlauf, doch im Rennen verbesserte sich der Schweizer dank seiner Routine auf Platz 4. Im zweiten Lauf erwischte Bösiger beim Startgerangel die schlechtere Bahn, am Ende der Hitzeschlacht wurde der Berner an siebter Position abgewunken.

Am Sonntag zeigte sich Bösiger allerdings gut erholt, im zweiten Durchgang des Qualifyings wurde er lediglich von Albacete und Kiss unterboten. Den dritten Rang aus dem Zeittraining veteidigte der Schweizer im Rennen eisern, er durfte damit schon zum zweiten Mal in dieser Saison mit aufs Siegerpodest. Im abschließenden vierten Championshiprace donnerte er schließlich als Fünfter über die Ziellinie. Auf diesem Platz rangiert Markus Bösiger auch nach dem zweiten von neun EM-Läufen in der Gesamtwertung.