Truck Sport Bernau - Teamchampion 2013!
Für die Mannschaft des Bernau-Teams war der Abschluss der Saison 2013 die vielleicht anstrengendste Phase der FIA European Truck Racing Championship 2013. Denn einerseits musste die Crew nach dem schweren Unfall von Jarama beinahe rund um die Uhr arbeiten, um den zweiten MAN in vier Tagen wieder in einen einigermaßen fahrtüchtigen Zustand zu versetzen. Andererseits wußte die ganze Mannschaft, dass Antonio Albacetes Chancen auf den Titelgewinn aufgrund des Unfalls dramatisch gesunken waren. Der Punktausfall in einem Rennen wäre noch zu verschmerzen gewesen. Weitaus schwieriger wog allerdings die Tatsache, dass der Spanier aufgrund der FIA-Regularien auch beim Saisonabschluss in Le Mans in dem für ihn ungewohnten Fahrzeug antreten musste, dessen Spezifikationen eigentlich auf den Fahrstil und die persönlichen Vorlieben von Markus Oestreich zugeschnitten sind.
Mag sein, dass die Unterschiede äußerlich kaum erkennbar sind – aber im Fahrverhalten machen sie sich deutlich bemerkbar. Und in einem Sport, in dem Zehntel- oder sogar nur Hunderstelsekunden über die Vergabe der Startplätze entscheiden, ist der Umstieg auf einen ungewohnten Truck ein gravierender Nachteil.
Dank der Unterstützung durch den französischen Transportunternehmer Robineau, der aus Le Mans kommt und sich seit vielen Jahren im Trucksport engagiert, konnte auch das Unfallfahrzeug „just in time“ wieder instand gesetzt werden. Beim Finale trat folglich Markus Oestreich in dem MAN an, der eigentlich Antonio Albacete „gehört“.
Bereits im ersten Zeittraining wurde deutlich, dass das Finale der ETRC keine leichte Angelegenheit werden würde. Jochen Hahn, der direkte Konkurrent um den Titel, rangierte nach dem Zeittraining Superpole auf dme zweiten Rang, die Top-Runde ging auf das Konto von Norbert Kiss. Nachdem Hahn im Rennen an Kiss vorbei ging, wurde dem Deutschen die maximale Punktzahl gut geschrieben, während sich Antonio als Drittplatzierter mit acht Punkten weniger zufrieden geben musste. Im zweiten Rennen behauptete sich der Spanier knapp vor Hahn und machte damit wieder etwas Boden gut.
Mit einem denkbar knappen Vorsprung blieb Albacete noch immer an der Spitze der Gesamtwertung.
Das änderte sich erst, als sich am Sonntag die Ereignisse des Vortags wiederholten. Kiss rangierte im Zeittraining vor Hahn, im dritten Rennen tauschten die beiden erneut die Plätze. Damit hatte sich der amtierende Meister erstmals wieder an die Spitze der Tabelle gesetzt. Da sein Vorsprung von sechs Punkten aber rechnerisch noch nicht ausreichte, fiel die Entscheidung erst im letzten Rennen des Jahres. In dem konnte Antonio Albacete nach großartigem Kampf zwar noch einen Punkt gut machen, doch das reichte nicht aus, um das Blatt noch einmal zu wenden.
Das Pech auf der Zielgeraden war natürlich eine herbe Enttäuschung für das gesamte Team. Andererseits kann sich die Erfolgsbilanz durchaus sehen lassen. Denn in der Kombination waren Antonio Albacete und Markus Oestreich unschlagbar. Das Duo holte für Trucksport Bernau den Mannschaftstitel gegen starke Konkurrenz. Und Markus Oestreich verbesserte sich um einen Rang gegenüber seinem Vorjahresergebnis, er rangiert im Endklassement auf Platz 3. Damit bestätigte Trucksport Bernau seine Stellung als eines der erfolgreichsten Teams im Fahrerlager.