Truck Sport Bernau führt die Teamwertung an!

 

Nachdem die beiden ersten Durchgänge der European Truck Racing Championship 2013 mit durchaus vermischten Ergebnissen zu Ende gegangen waren, hatte das Team um die beiden Fahrer Antonio Albacete und Markus Oestreich beim dritten Lauf im südwestfranzösischen Nogaro viel Grund zum Jubeln. Vor allem der Albacete der erfolgreichste Fahrer im Starterfeld, demonstrierte, dass er auch in diesem Jahr zum engeren Favoritenkreis gehört. 

Der Spanier startete topfit in das Wochenende auf dem Circuit Paul Armagnac. Albacete legte am Samstagmorgen drei Bestzeiten vor – im Warm up, in der Qualifikation sowie im zweiten Durchgang des Zeittrainings war der Fahrer des Cepsa-Truck eine Klasse für sich. Im ersten Rennen wusste Antonio Albacete den Vorteil der Pole Position geschickt zu nutzen. Im fairen Duell mit dem amtierenden Champion Jochen Hahn, der die erste Startreihe komplettierte, setzte sich Albacete durch und fuhr anschließend einen fehlerfreien Start-Ziel-Sieg über die Zwölf-Runden-Distanz.


Im zweiten Rennen zeigte sich dann, dass das Prinzip reverse grid seine eigenen Gesetze schafft. Was für die Top-Fahrer nicht immer angenehm ist, aber das angestrebten Ziel ist es ja, die Rennen zu beleben und für Abwechslung auf dem Podium zu sorgen. Diesmal war es der junge ungarische Nachwuchsfahrer Benedek Major, der in seinem dritten Truckrennen die Gunst der Stunde nutzte und seinen ersten Sieg einfuhr. Der erst 16-jährige Rookie profitierte dabei vom Geschick des Franzosen Janiec, sich nur im äußersten Notfall überholen zu lassen. Während Major schnell einen beruhigenden Vorsprung herausfuhr, der am Ende auf über fünf Sekunden angewachsen war, klebte am Heck von Janiecs Renault ein Pulk an deutlich schnelleren Fahrern. Was für die Zuschauer sicherlich einen hohen Unterhaltungswert hatte: Aneinandergekoppelt wie die Wagen des französischen Schnellzugs TGV drehten die Kontrahenten ihre Runden – doch die entscheidende Attacke konnte der direkte Verfolger Markus Oestreich nicht setzen – er wäre dabei Gefahr gelaufen, von den anderen Verfolgern aus dem Speil gekickt zu werden. Albacete kam als Fünfter im Geleitzug ins Ziel.
Am Sonntag setzte der Madrilene seine Erfolgsserie fort. Im Warm up überließ er diesmal anderen die Top-Platzierungen, doch als es galt, war der Cepsa-MAN wieder das schnellste Fahrzeug auf der Piste. Mit den Bestzeiten in beiden Durchgängen des Qualifyings sicherte sich Antonio die zweite Pole Position an diesem Wochenende. Der Start war eine Kopie des Vortags – erneut stand Jochen Hahn in der Startaufstellung neben dem roten MAN. Und erneut setzte sich Albacete durch, nachdem die Ampel auf Grün gesprungen war.
Im abschließenden Championshiprace des Wochenendes egalisierte der Spanier ebenfalls das Ergebnis des Vortags, er überquerte die Ziellinie wieder als Fünfter.

Markus Oestreich war nach dem Ende der Veranstaltung in Nogaro vor allem froh darüber, diesmal in allen vier Wertungsläufen erfolgreich gepunktet zu haben. Dabei war der Fahrer des Bernau-Trucks vorwiegend auf den vierten Platz abonniert. Dazu kamen zwei Podiumsplätze.
Dabei war der Start in das Wochenende zunächst nicht nach Plan verlaufen. In den ausgedehnten freien Trainingseinheiten kämpfte Oestreich mit einigen technischen Problemen im Fahrwerksbereich. Intensiv arbeitete die Bernau-Crew daran, die Fehlerquelle zu lokalisieren und ein möglichst optimales Set up hinzubekommen. Was auch gelang, am Samstag stand „Oese“ ein perfekt vorbereiteter Truck zur Verfügung.
Die „Viererkette“ begann mit einem vierten Rang im ersten Kampf um die Superpole. Im ersten Championshiprennen behielt das Spitzenquartett seine Positionen bei, das Ergebnis des Zieleinlaufs war auf den Plätzen eins bis vier identisch mit dem Ergebnis des Zeittrainings. Dahinter hatte sich der Finne Mika Mäkinen nach vorne geschoben und so dafür gesorgt, dass sich das MAN-Lager über einen Fünffacherfolg freuen konnte.

Im zweiten Lauf war es wie bereits erwähnt Anthony Janiec, der den Verlauf des Rennens bestimmte. Nachdem klar war, dass ein Überholversuch ein großes Risiko darstellen würde, beschränkte sich Markus Oestreich als direkter Verfolger darauf, seinen dritten Platz gegen Norbert Kiss abzusichern.
Am Sonntag veränderte Oese dann die Reihenfolge leicht: Im Zeittraining um die Superpole wurde er zum zweiten Mal an diesem Wochenende mit der viertschnellsten Rundenzeit gestoppt. Danach kam er bereits im ersten Wertungslauf des Tages aufs Podium, er wurde wiederum Dritter. Bis sich Oestreich und das Team über den Sieg freuen konnten, dauerte es allerdings einige Zeit. David Vrsecky hatte wegen einer Rangelei zwischen den beiden Fahrern Protest eingelegt – vor allem deshalb, weil der Tscheche am Vortag nach einem Vorfall mit den Renault-Fahrern Lacko und Bösiger mit 30 Sekunden Zeitaufschlag abgestraft worden war. Die Kommissare werteten den beanstandeten Zweikampf aber als gewöhnliche Rennaction, er blieb damit folgenlos.
Im letzten Lauf arbeitete sich Markus Oestreich vom sechsten Startplatz um zwei Positionen nach vorne: Mit dem hart erkämpften vierten Platz beendete er schließlich den Einsatz in Nogaro.