Die Saison 2015 bot den Truck Race Teams eine achtwöchige Sommerpause, ungewöhnlich viel Zeit in der Mitte des Jahres also, um an Neuerungen für die Rennmaschinen zu tüfteln oder einfach mal Urlaub zu machen. In der langen Pause nahmen sich einige Teams tatsächlich auch die Zeit für letzteres, was an den vielen braungebrannten Gesichtern im Fahrerlager zu erkennen war. Der Sommer sollte sich auch beim sechsten Lauf im tschechischen Most nochmal von seiner besten Seite zeigen, was nach dem verregneten Vorjahr für volle Naturtribünen sorgte.

Das Truck Team rund um den mehrmaligen Europameister Lutz Bernau nutzte die Pause allerdings in erster Linie dazu, den am Nürburgring von ihrer Fahrerin Ellen Lohr, nennen wir es mal “an der Materialgrenze erprobten“ Renntruck “ , komplett auseinander zu nehmen und mit neuen Teilen wieder aufzubauen.

„Most ist sowas wie ein zweites deutsches Rennen, denn die Strecke liegt nah an der Landesgrenze und so pilgern viele deutsche Fans hierher, die es vielleicht nicht zum Nürburgring geschafft haben“, so Lutz Bernau, „insofern ist die Atmosphäre hier immer sehr freundlich und familiär.“ „Und mir gefällt es hier, da es sich um eine alte Originalrennstrecke handelt, mit schnellen bergauf Passagen, Schikanen und allem was das Rennfahrer-Herz begehrt.“ ergänzt Ellen Lohr ihren Teamchef.

Dass die Sommerpause nicht viel am Kräfteverhältnis in der Truck EM geändert hat, zeigte der aktuell Führende der Serie, Norbert Kiss, wieder mal im Zeittraining. Zum neunten Mal holte er sich die Pole Position, einzig in Nogaro und Valencia sollte er jeweils einmal nicht die erste Startposition innehaben. Gewohntes Bild auch auf den weiteren Plätzen. Mit Lacko, Hahn und Ellens Teamkollegen Antonio Albacete komplettierten sich die Top 4 wie zumeist in den letzten Rennen. „Für Ellen ging es von den Zeiten her um Rang sieben bis elf. Im Zeittraining haben wir also mit Platz neun ein zufriedenstellendes aber auch verbesserungsfähiges Ergebnis eingefahren.“ resümiert Volker Schmidt, der Renningenieur des Teams.

Am Ende des Tages waren es dann zwei zehnte Plätze, „die wir hoffen morgen zu verbessern. “ so Lohr, „ aber das Ergebnis darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass es zwei taffe Rennen waren in denen es harte Kämpfe gab und die mit ein bisschen Fortune auch ganz anders hätten ausgehen können, insofern bin ich optimistisch für Morgen.“ Besonders Ellen`s Kämpfe mit dem Lokalmatador Franckie Vojtisek und ihrem letztjährigen Teamkollegen Anthony Janiec begeisterten das Publikum. Antonio Albacete brachte die Plätze vier und sechs mit nach Hause und war damit auch nicht ganz zufrieden: „ Wir waren in den freien Trainings immer in den Top drei, insofern hatten wir schon das Podest im Visier,“ so der Spanier. „Mal schauen, was morgen für uns rausspringt“.

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