Antonio Albacete blickt auch auf den zweiten Tag des Rennwochenendes auf dem Hungaroring mit gemischten Gefühlen zurück. Die Mechaniker hatten in der Nacht von Samstag auf Sonntag stundenlang gearbeitet, um die Kampfspuren am rot-weißen MAN auszubügeln und den Truck wieder in einen ansehnlichen Zustand zu versetzen. Im zweiten Zeittraining der fünften EM-Runde des Jahres schaffte Albacete wie schon am Vortag die fünftschnellste Rundenzeit. Im dritten Championshiprace verbesserte sich der Spanier dann auf den vierten Rang, eigentlich keine schlechte Ausgangsposition für das abschließende Race 4 mit gedrehter Startaufstellung. Dort zerstoben allerdings alle Hoffnungen auf einen versöhnlichen Ausklang des Gastspiels in Ungarn, als Jochen Hahn zwei Konkurrenten unglücklich berührte, was zu einer art "Crash" Kettenreaktion führte. Der noch amtierende Champion gab als Grund eine defekte Bremse an und entschuldigte sich hinterher bei seinen Kollegen. Eine faire Geste, aber ein schwacher Trost für Albacete, der sich für das letzte Rennen mehr erhofft hatte als den neunten Rang, den er sich nach der Karambolage, die ihn ans Ende des Feldes zurückgeworfen hatte, noch mühsam erkämpfte. Ein schwacher Trost übrigens auch für die Crew von Trucksport-Bernau, die erneut einiges zu tun hat, um den MAN für das kommende Wochenende aufzuhübschen. Nach der kurzen Pause treffen sich die Protagonisten in Most zur sechsten Runde der EM 2017. Die könnte übrigens eine „kleine“ Vorentscheidung im Titelkampf bringen: Adam Lacko gewann in Ungarn nach holprigem Auftakt drei Rennen und hat damit aktuell 58 Punkte Vorsprung in der Gesamtwertung – wenn er bei seinem Heimspiel in Most einen ähnlich guten Lauf erwischt, hat er gute Chancen, im kommenden Jahr mit der Startnummer 1 antreten zu dürfen.