wireframeLe Mans war für das Team Truck Sport Bernau eine Reise wert. "Man kann dieses Rennwochenende durchaus als extrem abwechslungsreich bezeichnen", lacht Volker Schmidt, Renningenieur im Team. Ordentliche Platzierungen, ein deftiger Crash am Samstag und ein Podiumsplatz am Sonntag hat uns alle Emotionen durchleben lassen, die bei einem solchen Event möglich sind."

Erstmalig seit vier Jahren sollte es auf dem Traditionskurs mitten in Frankreich an einem Truck Race Wochenende nicht regnen. "Was auf jeden Fall gut für uns war, denn bei nassen Bedingungen sind unsere Chancen schlechter, als bei trockenen", erklärt Ellen Lohr, Fahrerin im Team. Allerdings stiegen die Temperaturen kaum einmal über 10 Grad Celsius, was die knapp 60.000 Fans aber nicht davon abhalten sollte, bis weit in die samstagnacht vor Ort auszuharren um Feuerwerk, Band und Stuntshows zu genießen.

"Vor großer Kulisse fahre ich immer gerne, das gibt mir Motivation, wenn man sieht, dass sich so viele Menschen für den Sport begeistern." Diese Motivation ließ sich im ersten Rennen dann auch in eine gute Platzierung umsetzen. Ein siebter Rang bedeutete im zweiten Lauf die erste Startreihe. Den Start sollte Ellen dann auch gut erwischen und so konnte sie als Führende in die erste Kurve. Leider war das Glück aber bereits fünf Kurven später wieder vorbei. In einer schnellen rechts, gab es einen Crash zwischen Sascha Lenz und Anthony Janiec, der den orangen MAN von Lenz quasi torpedierte. "Sascha Lenz hat sich dann in mich hineingedreht und das war`s. Zwei Trucks hinüber. " Das Rennen musste mit roter Flagge unterbrochen werden, da beide Renntrucks nicht mehr aus eigenen Kraft weiterfahren konnten. "Eine Menge Arbeit für meine Jungs, da im Prinzip alle Anbauteile an der Vorderachse beschädigt waren. Auch die Kabine hat richtig was abbekommen, aber glücklicherweise an der stärksten Stelle, so dass der Käfig heil geblieben ist."

Nach einem weiteren Rennabbruch mit vier beschädigten Trucks ging der zweite Lauf am Samstag dann mit deutlich reduziertem Feld über die Bühne.

Am Sonntag gab es dann das, was es in Le Mans wohl auch noch nie gegeben hat. Alle Trucks kamen unbeschädigt durch die erste Schikane. "Geht doch, wenn sich alle mal ein bisschen zurückhalten". Anthony Janiec, war wegen des Manövers am Vortag disqualifiziert worden und startete unter Berufung, sollte aber bei den Sonntag Rennen keine Rolle mehr spielen. "Für uns ging es allerdings noch um viel. Ellen hatte nach dem ersten Lauf, in dem sie wiederum siebte wurde, durch die verlorenen Punkte vom Vortag, nur noch drei Punkte Vorsprung auf Jiri Forman, das hätte also noch sehr knapp werden können." gibt Teamchef Lutz Bernau vor dem Start zu Rennen zwei zu bedenken.

In diesem Rennen zwei ließ sich Ellen, wieder aus der ersten Reihe gestartet, allerdings nicht die Butter vom Brot nehmen und führte das Feld nicht nur vier Kurven, sondern neun von elf Runden an. "Der Druck war enorm. Mit einem D-Zug von fünf weiteren Fahrern im Schlepptau, durfte ich mir absolut keinen Fehler erlauben und musste mich gleichzeitig die ganze Zeit gegen meine Teamkollegin bei WOW-Women On Wheels, Steffie Halm behaupten". Auch in der Teammeisterschaft ging es dabei noch um viel.  `Women on wheels` hatte sich im Verlauf der Saison die Chance erhalten auf Platz drei des Teamchampionats zu kommen.

In der vorletzten Runde nutze Steffi dann einen kleinen Rutscher von Ellen, um an ihr vorbeizuziehen. Im Ziel hatte Steffi Halm 0,8 Sekunden Vorsprung. Den Rest des D-Zugs konnte sie hinter sich halten. "Was für ein wunderbares Ende der Saison. Der zweite Platz hat mir Rang neun im Championat gesichert. Der (historische) Doppelsieg von Steffi und mir ergab den dritten Platz in der Teamwertung. Heute wird gefeiert!" war Ellen`s Ansage nach dem Rennen. Weitere Einzelheiten sind nicht überliefert...;-)


Ellen Lohr und das Team Truck Sport Bernau bedankt sich von Herzen bei allen Sponsoren, die diese Saison möglich gemacht haben! Wir werden eine arbeitsreiche Winterpause haben, um im nächsten Jahr weiter erstarkt wiederzukommen!

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