„Dieser Sonntag war komplett spaß befreit“ so die einhellige Meinung im Fahrerlager nach einem ungemütlich verregneten zweiten Renntag. Einzig der Tscheche Adam Lacko, der seinen Buggyra zweimal zum Sieg fuhr, würde sich an dieser Stelle wohl anders äußern, „aber eine Strecke, die neu asphaltiert ist und im Regen so glitschig, dass man das Gefühl hat, mit Sommerreifen über Glatteis zu fahren, ist für unsere Fünftonner einfach extrem `ungemütlich`“ äußert sich auch Ellen Lohr, Fahrerin bei Truck Sport Bernau, nach dem Rennen. „Aber im Endeffekt sind es natürlich für alle dieselben Bedingungen und auch mit sowas muss man zurechtkommen“
Für die Wahlmonegassin lief es nach einem durchwachsenen Samstag jedoch auch heute nicht nach Plan. „Läuft es einmal schief, kommt es meistens gleich noch schlimmer hinterher.“ so das Fazit. „Heute hat leider das Fortune gefehlt, das man in einer Meisterschaft, in der es super eng zugeht, braucht. Ich mache das daran fest, dass schon das Zeittraining nicht optimal lief. Die Strecke trocknete ab und als ich auf einer Runde unterwegs war, die 1,7 Sekunden schneller war als meine eigene Bestzeit bis dahin, ist ein Konkurrent im Kiesbett gelandet und das Training wurde abgebrochen. Beim Re Start hatte es aber schon wieder angefangen zu regnen, so dass an eine Verbesserung nicht mehr zu denken war.“, und ganz nach dem oben genannten Fazit ging es ohne das Quäntchen Glück weiter. Lohr zu den beiden Rennen am heutigen Tage: „Da es ja nun extremst glatt war, hat die Rennleitung beschlossen, beide Rennen unter gelb zu starten. Wir sind also alle zwei Runden im Überholverbot brav hintereinander hergefahren, ehe es richtig losging. Es ist aber nun mal so, dass man in einem Regenrennen die besten Überholchancen am Start hat, besonders auf einer Strecke, die, wie Spielberg, nur ein schmales befahrbares Band hat, auf dem überhaupt etwas ähnliches wie Grip existiert.“
Chefingenieur Volker Schmidt fasst das Wochenende dennoch verhalten positiv zusammen: „Wir kennen die Punkte an denen wir bis zum zweiten Rennwochenende in Misano noch arbeiten müssen und sind positiv, dass wir dort von Anfang an bei der Musik dabei sein werden. Hier lief es einfach noch nicht rund für Ellen und mit einem 9. und einem 10. Rang, also drei Punkten für die Meisterschaft, war die Ausbeute mager, aber wir sind zuversichtlich, dass es sehr bald deutlich mehr werden.“
Wahrscheinlich hat sich das fehlende Fortune bereits am Freitag angedeutet, als der per overnight Express verschickte neue Rennanzug aus Italien zwar morgens im 60 Kilometer entfernten Graz ankam, aber von dort nicht weiter zugestellt wurde. „Der Paketzusteller TNT hat die letzten Kilometer innerhalb dieses ganzen Arbeitstages nicht mehr machen wollen, warum auch immer, abholen durften wir das Paket auch nicht und samstags wurde generell nicht mehr gearbeitet. Der Rennanzug wird also Montag zugestellt, wenn wir bereits weitergereist sind. Ich erwähne das nur so ausführlich, um mich an dieser Stelle bei all unseren neuen Partnern zu entschuldigen, dass wir in diesem Punkt erst in Misano korrekt auftreten können.“
In der Meisterschaft liegt Ellen Lohr nun auf dem Dreizehnten Rang. Erster Tabellenführer der Saison ist der dreifache Europameister Jochen Hahn.
Der nächste Lauf findet am 28./29. Mai im italienischen Misano statt.