Die Saison 2016 beginnt für die Teams der Truck EM frostig. Bei der Anreise ist die Rennstrecke mit einer 5 cm Schneeschicht bedeckt. Doch wider Erwarten kommt tatsächlich die Sonne heraus und am Samstag können sich Zuschauer und Fahrer gleichermaßen über T-Shirt Wetter freuen.

Für das Team Trucksport Bernau geht, wie im vergangenen Jahr, Ellen Lohr an den Start. Die 51-jährige bestreitet 2016 ihre 31. Saison im professionellen Motorsport und ist „sehr happy erneut bei Bernau angedockt zu haben. Immerhin haben wir im vergangenen Jahr den 10. Platz in der Meisterschaft erreicht und sind einige Male in die Top 5 gefahren. Wir sind gut vorbereitet und so hoffe ich, dass wir das in diesem Jahr noch toppen werden.“ gibt sich Lohr vor dem ersten Renntag optimistisch.

Der sollte dann aber so gar nicht nach dem Geschmack der Truppe rund um den mehrfachen Europameister Lutz Bernau laufen. „Im ersten Lauf lief es noch nicht rund,“ gibt Ellen zu, da müssen wir noch eine Schippe drauflegen.“ Immerhin kam sie als 9. ins Ziel, wodurch die ersten Punkte aufs Konto verbucht werden konnten, „aber“ so Lohr, „hier sind alle so eng zusammen, da ist im zweiten Rennen, mehr drin.“

Zu Beginn des zweiten Tageslaufs, sah es dann auch tatsächlich so aus, als ob die positive Prognose umsetzbar wäre. „Nach einem Bombenstart konnte Ellen als fünfte die erste Runde beenden,“ so Teamkoordinator Michael Bernau. Leider gab es dann in der berüchtigten Kurzanbindung einen Crash. „Nachdem mich Anthony Janiec fast umgedreht hat, war ich kurz langsam am Rande des Kiesbetts unterwegs. Dabei wurde ich leider heftig von Norbert Kiss in der Seite getroffen, der seinerseits durchs Gras geschlittert kam.“ Das bedeutete für beide das Aus, auch wenn sich Ellen noch einige Runden mit zwei Plattfüßen um die Strecke quälte. „Ich wollte auf jeden Fall das Rennen beenden, aber als neben einem Hinterrad auch noch ein Vorderreifen den Geist aufgegeben hat, war es dann doch zu gefährlich.“

„Glücklicherweise sahen die Schäden auf den ersten Blick schlimmer aus, als sie es dann wirklich waren.“ gibt Bernau zu Protokoll. „Insofern heißt es Morgen wieder volle Attacke.“