Ein Tag voller Emotionen. Nachdem es gestern bei beiden Rennen sehr „zivilisiert“ zuging, sollten heute die Fetzen fliegen. Bei 33 Grad Außentemperatur erhitzten sich nicht nur die 45.000 Zuschauer auf den Tribünen, sondern auch die Gemüter der Protagonisten auf der Rennstrecke.
Nachdem gestern die Starts relativ crashfrei von statten gingen, gab es heute bereits in der ersten Kurve reichlich Ärger. Die erste Schikane ist eigentlich zu eng für drei breite Renntrucks, was aber im Startgetümmel einige nicht wirklich davon abhält, es dennoch zu versuchen. Dass das aber nicht gutgeht, beweist sich seit Jahren immer wieder von neuem und deshalb kommt es wie es kommen muss, auch im Jahr 2015 passen maximal zwei durch die enge rechts-links Kombination.
„Ich war mit meinem Start im ersten Rennen recht zufrieden.“ so Ellen Lohr, Fahrerin des Teams Truck Sport Bernau, „ ich musste zwar auch durch die Wiese, habe aber keinen größeren Rempler abbekommen und konnte damit den Grundstein für ein richtig gutes Resultat im ersten Rennen legen. “ Dieses Resultat war ein siebter Gesamtrang, „und damit die erste Startreihe im Reverse Grid des zweiten Rennens“ fasst Volker Schmidt, Renningenieur des Teams, zusammen. Da Antonio Albacete als Ellen`s Teamkollege mit Rang drei einen Podest Platz herausfahren konnte, gab es obendrein noch einen Pokal für den dritten Platz in der Teamwertung.
Auch beim zweiten Start sollte es ordentlich zur Sache gehen. Und schon in der ersten Runde, an gleicher Stelle, räumte René Reinert Gerd Körber ab, wodurch sich erst einmal der Großteil des Feldes am quer auf der Strecke stehenden „Mr. Truckrace“ vorbei manövrieren musste.
„Es hat mich motiviert endlich mal wieder von vorne zu starten,“ so Lohr, „nachdem ich mich mit den beiden Buggyra von Lacko und Vrsecky arrangiert habe und es hinter uns zu einer größeren Kollision kam, konnte ich lange Position drei halten. Allerdings kamen nach ein paar Runden Hahn und Kiss, die beiden Meisterschaftsführenden auf und auch vorbei. Diesen nun fünften Rang, konnte ich bis zur letzten Runde halten, ehe ich zu einer Durchfahrtsstrafe verdonnert wurde. Abräumen eines Corner Markers war das Vergehen. Dass das im Infight mit Kiss passiert ist und das nur, weil ich ihm genug Raum in der nun wirklich engen Schikane nach Start und Ziel gegeben habe, hat dabei nicht interessiert. Rennen versaut. Naja nicht ganz, denn auch mit der Fahrt durch die Box bin ich noch auf Platz acht durchs Ziel gefahren und am Ende sogar siebte geworden, da mein Teamkollege Antonio Albacete wegen des gleichen Vergehens nachträglich noch eine 30 Sekunden Strafe aufgebrummt bekommen hat.“
„Insgesamt ein positives Wochenende mit den beiden siebten Plätzen heute, aber happy sind wir natürlich trotzdem nicht, denn den fünften Rang hätte wir schon gerne nach Hause geholt und wenn es am Ende nicht an der sportlichen Leistung liegt, sondern an einer Entscheidung der Sportkommissare ist das schon ärgerlich“ fasst Volker Schmidt zusammen.
Das Team hat am heutigen Tag noch ein deutliches Arbeitspensum zu absolvieren, denn schon Morgen geht es weiter zum nächsten Rennen nach Ungarn am kommenden Wochenende.