Ein Tag mit viel Dramatik
„Was für ein Tag, was für eine Dramatik.“ Dieses Zitat kann man an diesem Wochenende wohl jedem Teammitglied der Truppe von Truck Sport Bernau in den Mund legen.
„Auf jeden Fall ein arbeitsreicher Tag für meine Mannschaft“, so eine emotionale Ellen Lohr im Ziel des zweiten Tageslaufs. „Ein Mannschaft, der ich es zu verdanken habe, dass ich im zweiten Rennen überhaupt am Start stehen konnte“. Doch der Reihe nach...
Am dritten Truck EM Wochenende waren die Teams der Truck Europameisterschaft an der Adria zu Gast. Eigentlich eine Urlaubsregion mit Schönwettergarantie. An diesem Samstag sollte das mit dem Urlaubswetter allerdings nicht klappen. Wintereinbruch mit Unwetter und Regengüssen, die alles massiv unter Wasser setzten. Allerdings gab es durchaus auch mal abtrocknende Streckenabschnitte. Insgesamt also schwierige Bedingungen für alle Beteiligten.
In der letzten Runde des zweiten freien Trainings am Vormittag wurden Ellen indirekt diese rutschigen Bedingungen zum Verhängnis, denn Jose Sousa, auf einem Renault unterwegs, drehte sich zieleingangs spektakulär nach innen Richtung Boxenmauer und René Reinert und Ellen, die direkt dahinter fuhren, wurden dadurch in einen Unfall miteinander verwickelt. „Die Gefahr war gross, dass Sousa bei seinem zweiten Dreher direkt vor meiner Nase landen würde. René hat die Situation wohl anders eingeschätzt und ist hart in die Eisen gestiegen. Ich hatte laut Datenaufzeichnung genau 6 m um zu reagieren, das ist natürlich zu knapp. Mit meiner Vollbremsung bin ich auf ihm gelandet, statt nur hinten drauf. Wie das genau passieren konnte, ist ein bisschen rätselhaft. Dass ein Truck mit allen Rädern auf einem anderen landet und quasi mit ihm mitfährt, hat es, glaube ich, auch noch nicht so oft gegeben.
„Beide Trucks waren ziemlich hinüber, aber meine Mechaniker haben es geschafft, mein Einsatzgerät für das zweite Rennen wieder auf die Beine zu stellen. Das hiess zwar von ganz hinten starten zu müssen, aber wir hatten die Chance vielleicht den einen oder anderen Punkt zu holen“, so Lohr. Und genau so sollte es dann auch kommen. Ellen konnte von Platz 18 aus auf Rang acht nach vorne fahren. „Ein versöhnliches Ende des ersten Renntages“, so Lutz Bernau, Teamchef und an diesem Tag Mechaniker in Personalunion.
Ellens Teamkollege Antonio Albacete fuhr heute die Plätze vier und sechs ein. Besonders im ersten Rennen hatte er dabei einen Podiumsplatz im Visier. „ Am Ende sollte es leider nicht ganz reichen um die Top drei attackieren zu können.“ so der Spanier im Ziel.
Immerhin konnte das Team Truck Sport Bernau mit der Leistung im zweiten Lauf den dritten Platz in der Teamwertung einfahren. „Dieser Pokal gehört am heutigen Tag zu 100% meinen Mechanikern, diese Leistung hätten nur wenige hinbekommen.“ kommentiert Lohr den Podestplatz. „ Morgen wird wieder angegriffen“, sind sich Ellen und Antonio einig, was die Ziele für den Sonntag angeht.
Ergebnisse des Tages:
1. Lauf
1. Hahn 2. Lacko 3. Kiss 4. Albacete 5. Vrsecky 6. Janiec 7. Rodrigues 8. Robineau
2. Lauf
1. Kiss 2. Lacko 3. Janiec 4. Vrsecky 5. Hahn 6. Albacete 7. Körber 8. Lohr