Eine unglückliche Entscheidung der Rennkomissare
Der Redbull Ring in der Steiermark ist an diesem Wochenende Austragungsort gleich mehrerer internationaler Grossereignisse. Am Donnerstag heizen ACDC im Rahmen ihrer Europatour gleich gegenüber der Rennstrecke auf freiem Feld rund 120.000 Fans ordentlich ein. Am Samstag und Sonntag sind dann die Renntrucks dafür zuständig, die Zuschauer glücklich zu machen.
„Nach Valencia ist der Redbull Ring auf den ersten Blick recht unspektakulär, da wir hier die sogenannte Kurzanbindung fahren“ so Volker Schmidt, Renningenieur von Ellen Lohr im Team Truck Sport Bernau. „Aber das bedeutet eigentlich nur, dass das Feld sehr, sehr eng zusammenliegt und die kleinsten Details in der Abstimmung den entscheidenden Unterschied machen können. Diese Details haben wir gemeinsam an diesem Samstag gut in den Griff bekommen“ ergänzt Lohr das Statement. Ich habe mich den ganzen Tag über im Truck sehr wohl gefühlt und konnte dementsprechend attackieren.“
Schon im Zeittraining lagen die Top 10 bei Rundenzeiten knapp über einer Minute dieses Mal so eng zusammen, dass bereits um den Einzug ins Top 10 Qualifying hart gekämpft werden musste. Am Ende lag Lohr auf einem hervorragenden sechsten Rang. Bei der „Superpole“ der Top 10 musste sie sich dann Gerd Körber im Iveco mit einem Zehntel geschlagen geben „ aber das kann morgen auch andersrum ausgehen“ so die einzige weibliche Starterin im Feld.
Rennen 1 sah dann auch lange einen harten Dreikampf um Platz sechs zwischen Körber, Lohr und Reinert. Am Ende war aber alles Kämpfen umsonst, denn Ellen bekam eine 30 Sekunden Strafe wegen `Not respecting track limits`. Im Klartext war sie nach einem heftigen Rempler von Reinert über die Strecken-Begrenzungslinie gefahren. „ Das soll mir mal Einer erklären, wie man einen 5 Tonnen Truck, der durch Fremdeinwirkung in Bewegung geraten ist, unter solchen Umständen auf der Strecke halten kann.“ erboste sie sich nach dem Rennen. „Aber egal, man muss solche Entscheidungen wegstecken und sich gleich auf das zweite Tagesrennen konzentrieren, bringt ja sonst alles nix“ .
Das zweite Rennen musste Ellen dann infolge der Zeitstrafe von einem undankbaren 11. Platz aus starten. Der Start glückte gut und sie fand sich nach der ersten Runde bereits auf Rang neun wieder. „Dann hatte ich aber mit Anthony Janiec eine extrem harte Nuss zu knacken“ am Ende sollte Lohr diesen unterhaltsamen Zweikampf in der vorletzten Runde für sich entscheiden können.
„ Die Entscheidung der Sportkommissare war natürlich unglücklich für uns, aber ein achter Rang im zweiten Lauf bringt wichtige Punkte und da auch der Speed im allgemeinen stimmt, sind wir mit dem Auftakt des Wochenendes sehr zufrieden“ so Teamchef Lutz Bernau.
Ellen`s Teamkollege Antonio Albacete verzeichnete in den beiden Rennen die Plätze fünf und sechs. „ Wir haben den Truck seit Valencia weiterentwickelt und sind grundsätzlich zufrieden mit den Ergebnissen. Leider musste ich im zweiten Lauf einiges an Plastikteilen „aufarbeiten“, da extrem hart gekämpft wurde. Ich lag auf Rang zwei, als ich mit dem Engländer Ryan Smith aneinandergeraten bin. Der hatte sich verschaltet und ich konnte eine kleine Kollision nicht vermeiden. In der Folge hatte ich nur noch Platz sechs inne und da Überholen hier sehr schwierig ist, war das dann auch die Position im Ziel. Es hätte aber schlimmer ausgehen können und da in der Meisterschaft jeder Punkt zählt war das Ergebnis Schadensbegrenzung“ , so der Spanier im Ziel.
Morgen stehen zwei weitere Rennen auf dem Programm und dann gilt laut Lohr: „ neues Spiel, neues Glück“.
Die Ergebnisse des Tages:
1. Lauf:
1. Kiss
2. Lacko
3. Hahn
4. Vrsecky
5. Albacete
6. Körber.
7. Reinert
8. Smith
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11. Lohr
2. Lauf:
1. Kiss
2. Hahn
3. Körber
4. Vrsecky
5. Lacko
6. Albacete
7. Smith
8. Lohr