Am frühen Morgen des 01. Januar 1984 starteten Lutz Bernau, Egi Bartmann und Frédérick Brown mit der Startnummer 529 auf ihrem Mercedes 1932 AK vom Place de la Concorde zur 6. Rallye Paris Dakar. Egi und Lutz hatten den Truck, der einen schweren Unfall einschließlich Überschlag hinter sich hatte, schrottreif gekauft und von A bis Z in monatelanger Arbeit wieder komplett aufgebaut. Um die Rallye wenigstens teilweise zu finanzieren wurden Ersatzteile für andere Teilnehmer transportiert. Frédéric Brown war als Mechaniker für einen Motorradfahrer dabei. Die Rallye ging 1984 in 20 Tagen über 12.000 km und durch 8 Länder, unter anderem durch Sierra Leone und das sozialistische Guinea. Zum ersten Mal trat das Rothmanns-Porsche-Werksteam an, das mit René Metge auch den Gesamtsieg holte. Die Wertung der Motorräder gewann Gaston Rahier auf BMW.
Bei den Trucks erwartete man ein Duell zwischen Jan de Rooy mit seinem ersten zweimotorigen DAF mit zwei Fahrerhäusern und George Groine auf dem Mercedes 1936 AK. Beide ließen es aber von Anfang an so heiß hergehen, dass sie noch auf den ersten Etappen in Algerien ausfielen. Nach dem sie die einzigen „Renntrucks“ waren, also nur mit einigen Ersatzteilen zur Selbstversorgung beladen, öffnete ihr Ausfall den schwer beladenen Servicetrucks den Weg zum Podium. Für Bernau-Bartmann-Brown lief es anfangs nicht optimal. Nach wenigen Etappen war die Vorderachse verbogen und die Fahrerhauslagerungen gebrochen. Doch nachdem die Federn an der Vorderachse modifiziert und das Fahrerhaus mit Spanngurten verzurrt war, kamen sie immer besser in Fahrt und kletterten im Gesamtklassement immer weiter nach oben. Lutz Bernau erinnert sich: „Oft war zwischen Ankunft und Start zur nächsten Etappe gerade mal Zeit irgendwo Diesel aufzutreiben, den Truck durchzuchecken und etwas zu essen. Zum Schlafen kamen wir nur selten. Die erste Dusche gab’s nach einer Woche! Wir haben gestunken wie die Iltisse!“
Am Ende standen die Neulinge auf Platz 4 der Trucks über 10t bzw. Platz 5 der Truck Gesamtwertung. Von 125 Motorrädern am Start kamen 53 in Wertung ins Ziel, von 318 PKW 92, von 39 Trucks nur 12.
Dieses Ergebnis hatte sie natürlich Blut lecken lassen, und 1985 wollten sie in einem MAN weiter nach vorne fahren. Doch noch zu Pfingsten 1984 sollte in Le Castellet eines der ersten Truckrennen stattfinden. Es gab allerdings kaum Konkurrenten, weil es so was vorher eben noch kaum gegeben hatte. So wandte sich der Veranstalter an die Rallye-Trucker, ob sie nicht mitfahren wollten. Lutz Bernau sagte zu, wenn man ihm einen Truck zu Verfügung stellen würde. So startete er zusammen mit „Ehrengast“ Jean Pierre Beltoise, dem ehemaligen französischen Formel 1 Fahrer auf einem absolut serienmäßigen Volvo F12 und der Grundstein zu 30 Jahren Trucksport war gelegt.
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